Ueber eine Art der Bindegewebs-Metamorphose der Muskel- und Nervensubstanz / von Theodor Billroth.

  • Billroth, Theodor, 1829-1894.
Date:
1855
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Credit: Ueber eine Art der Bindegewebs-Metamorphose der Muskel- und Nervensubstanz / von Theodor Billroth. Source: Wellcome Collection.

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    radial auslaufen. Man unterscheidet nach dieser stattgehabten Verwachsung eine Zeitlang noch die Fascie; in späteren Sta- dien aber bilden alle Gewebe eine so gleichmäfsig feste Nar- benmasse, dafs man in ihr weder mit freiem Auge, noch mit dem Mikroskop die ursprünglichen Elemente unterscheiden kann. Die Muskelbündel laufen in die Geschwulstmasse hinein, ver- lieren ihre dunkelrothe Farbe, anstatt welcher sie eine mehr grau-weifsliche, endlich weifs-glänzende Färbung annehmen, behalten aber dabei nicht selten noch eine Strecke lang die bündelförmige Anordnung. Dieser Uebergang erfolgt aufser- ordentlich rasch, so dafs die Grenze zwischen Carcinom und Muskel eine sehr deutliche ist. In ähnlicher Weise verhält es sich auch bei den Garcinomen der Lippen; doch eignen sich diese nach meiner Erfahrung weit weniger zu diesen Beob- achtungen. Untersucht man diese Uebergangsstellen mikroskopisch, so bedarf es zunächst einer ungemein sorgfältigen Zerfaserung, wenn man nicht unnöthig Zeit durch oberflächliche Anfertigung vieler Präparate verschwenden wilH — Eine Menge von kleinen Zellen und Kernen fällt zunächst ins Auge; aufserdem wird man finden, dafs die Muskelfasern sehr spröde sind und leicht der Quere nach durchbrechen (Fig. 1.«.); es geschieht dies namentlich da, wo die Fasern unmittelbar in die Krebs-Narben- masse übergehen, und auch hierdurch wird die Untersuchung noch mühseliger, indem man nur selten eine freie Faser weit verfolgen kann. Die erste Veränderung, welche man findet, ist das Verschwinden der deutlichen Querstreifung. Man sieht die Querstreifen hier und da deutlich, an anderen Stellen hat die Faser ein mehr bandartiges homogenes Ansehen (Fig. I.&.). Hierauf darf man an und für sich nicht zu viel Gewicht legen, da bei längerem Zerfasern in Wasser das Aussehen der Faser einerseits leidet, andererseits die Querstreifung überhaupt nicht überall immer so eminent deutlich ist, wie man sie im Anfang histologischer Studien nach Untersuchungen an Spirituspräpa- raten oder nach Muskelfasern verschiedener Thiere zu sehen gewohnt ist. — Zu gleicher Zeit aber beginnt eine Neubildung