Über die bei Bilharzia-Krankheit vorkommenden Blasentumoren mit besonderer Berücksichtigung des Carcinoms ... / Carl Goebel.

  • Goebel, Carl.
Date:
1905
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Credit: Über die bei Bilharzia-Krankheit vorkommenden Blasentumoren mit besonderer Berücksichtigung des Carcinoms ... / Carl Goebel. Source: Wellcome Collection.

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    Im Jahre 1854 entdeckte Bilharz, damals Assistent (Griesingers am Kasr-el-Ain-Hospitale in Cairo, einen der inter¬ essantesten Zooparasiten des Menschen. Derselbe erhielt von (Cobbold zu Ehren seines Entdeckers den Namen Bilharzia haematobium, und die von ihm verursachten Krankheitsphänomene 'werden mit dem Namen Bilharzia-Krankheit (Bilharziose der 'Franzosen, Bilharziasis der Engländer) zusammengefasst. Der Parasit hört zu den Trematoden und steht am nächsten Men Distomen, weshalb er auch oft als Distomum haematobium bezeichnet ist, doch verdient er wohl sicher als besondere Gattung 'unter dem Namen Bilharzia bezeichnet zu werden. Nach Bilharz ;und neben Cobbold haben sich eine Reihe Autoren: Küchen- ■meister, Leukart, Fritsch, Chatin, Blanchard, Laveran, Sonsino, Lortet et Yialleton und in letzter Zeit vor allem ILooss (Archiv für mikroskopische Anatomie Bd. 46. Hier auch die einschlägige Literatur) um seine Kenntnis verdient gemacht, iEr ist zweigeschlechtlich. Das kürzere und dickere Männchen (von 4—16 mm Länge) hat an seiner Bauchseite eine, in der 'Mitte fast zu einem Kreise vertiefte Rinne (Canalis gynaecophorus), in der es das viel längere und dünnere Weibchen (von 8—20 mm Länge) trägt. Letzteres gibt Eier mit end- oder seitenständigem : Stachel ab, welche mit dem Urin oder den Faeces des Trägers entleert werden. Die Parasiten leben wahrscheinlich im lebenden Menschen nur in den Unterleibsvenen, speziell den Yenae haemor- rhoidales, während sie in der Leiche vor allem in der Pfortader i angetroffen werden. In bezug auf eingehendere Verhältnisse sei besonders auf die Schriften Looss’ hingewiesen. Der Infektions¬ modus unseres Parasiten ist noch nicht aufgeklärt. Das naheliegendste ist, wie bei andern Infektionen, die Annahme einer Übertragung per os. Die verschiedensten Versuche sind in dieser Hinsicht gemacht, ohne zu einem Resultat zu führen. Ein Zwischenwirt, in dem nach Eindringen der Embryonen in 1*