Experimentelle Untersuchungen über die Aetiologie der Geschwülste / von G. Leopold.

  • Leopold, G. (Gerhard), 1846-1911.
Date:
[1881]
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Credit: Experimentelle Untersuchungen über die Aetiologie der Geschwülste / von G. Leopold. Source: Wellcome Collection.

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    Experimentelle Untersuchungen über die Aetiologie der Geschwülste. Von Dr. G. Leopold, Privatdooenten der Gynäkologie und Hebammenlehrer am klinischen Ins$|i@y ^ für Geburtsliülfe in Leipzig. (Hierzu Taf. X —XII.) In den letzten Jahren hat die Lehre Cohnheim's, dass die Geschwülste auf embryonaler Anlage beruhen, das lebhafteste In- teresse hervorgerufen und der Forschung über die Aetiologie der Geschwülste neue Bahnen vorgeschrieben. Seine Lehre gipfelt be- kanntlich in dem Satze, dass es ein Fehler, eine Unregelmässig- keit der embryonalen Anlage ist, in der die eigentliche Ur- sache einer späteren Geschwulst gesucht werden muss, — dass eine Geschwulst als eine atypische Gewebsneubildung von embryo- naler Anlage zu definiren ist1). Zur Begründung dieser Theorie hat Cohnheim selbst eine ganze Reihe von Thatsachen angeführt. In erster Linie die Ver- erbung der Geschwülste, dann das congenitale Auftreten derselben. Und hierbei setzt er auseinander, dass nicht immer eine Geschwulst selbst als angeboren verlangt wird, sondern nur die Anlage dazu, d. b. die Existenz desjenigen über das physiologische Maass hinaus producirten Zellenquantum, aus dem eine Geschwulst sich ent- wickeln kann. Mag sich nun ein überschüssiger oder abnormer Zellenhaufen inmitten eines mit ihm oder nicht mit ihm überein- stimmenden Gewebes befinden: der Zellenhaufen hat in Folge seiner embryonalen Natur die Fähigkeit sich enorm zu vermehren, wozu es nur einer vermehrten Blutzufuhr bedarf, welche z. B. zur Zeit des stärksten kindlichen Wachstburns, oder zur Zeit der Pubertät, oder der Menstruation, der Schwangerschaft etc. in besonders hohem Grade im menschlichen Körper angetroffen wird. Hiernach ist es ') Vorlesungen über allgemeine Pathologie. 1877. Hirschwald. Bd. I. S. 635 u. 050.