Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner.

Heusner, Louis.

Date:: 1868

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Credit: Drei Fälle myelogener Osteosarkome aus der Hiesigen chirugischen Klinik ... / Louis Heusner. Source: Wellcome Collection.

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Reaktion ein. Die bei der Aufnahme vorhandene Urinretention und krampfhafte Schmerzen in der Wadenmuskulatur verschwanden. In einem kleinen Gebiete des nervus peronaeus verlor sich die Sensibilität. Drüsenschwrellungen traten auch jetzt nicht auf. Das Allgemeinbefinden blieb dauernd ein gutes. Auch die Schmerzen wurden durch Injektion von Morphium (1—1Y2 Ctgrm.) immer vollkommen beseitigt, so dass Pat. meist gut zu schlafen vermochte. Am 11/6. wurde mit Zustimmung der Patientin zur hohen Amputation, event. Exartikulation, geschritten. Die Amputation wurde mittels des zweizeitigen Zirkei- schnitts, combinirt mit Bildung eines vordem und hintern Hautlappens (sog. Roek- ärmel- od. Manschettenschnitt), ausgeführt, und erwies sich dabei die Exartikulation als überflüssig, da die durchtrennten Weichtheile und Kochenstelle gesund erschienen. Die Blutung, die natürlich, ohne besondere Vorkehrungen, sehr beträchtlich hätte sein müssen, ward mit Erfolg durch ein Schraubencompressorium für die Bauchaorta be¬ kämpft. Der ganze Verlauf der Operation war günstig und das Befinden der Patientin nach derselben befriedigend. Bei der Untersuchung des Präparates zeigt sich die Geschwulst zunächst von beiden Seiten her eingehüllt von den Muskeln Vastus intern, und extern., welche ziem¬ lich stark abgeplattet sind. Diese Muskeln sind aber mit der Oberfläche der Ge- I schwulst nur locker verbunden und lassen sich bei vorsichtiger Präparation ohne Ver¬ letzung ablösen. Nur an einer Stelle ist die Geschwulst mit den hier sehnigen Ur¬ sprungsfasern des Vastus int. so fest verwachsen, dass sie sich nicht rein davon trennen lässt. Die grossen Gefässe des Schenkels sind durch die Geschwulst empor¬ gehoben und stark gespannt; die Arterie ist offen, die Vene unterhalb der Geschwulst von einem braunrothen Thrombus straff erfüllt. (Auf das Verhalten der Nerven wurde nicht geachtet.) Die Geschwulst ist nach allen Seiten hin, mit Ausnahme der Stelle, wo sie mit dem Vast. int. verwachsen war, scharf begrenzt und abgekapselt. Sie hat die Grösse eines kleinen Kindskopfes und die Gestalt eines Eies, welches in der Längsrichtung, das schmale Ende nach oben, in den Oberschenkelknochen einge¬ schaltet, letztem in zwei Hälften zertheilt. Das obere Fragment des Knochens steht nicht genau auf dem Scheitel des obern Geschwulstendes, sondern etwas nach aussen und hinten, während das untere Fragment grade auf die Mitte des untern Geschwulst¬ endes mündet. In Folge dessen erscheint das obere, schmale Ende der Geschwulst etwas nach vorn und innen gesunken, ihre Längsaxe kreuzt die des Knochens, und die bei weitem grössere Masse der Geschwulst kommt nach vorn und innen zu liegen, nur ein kleiner Theil wölbt sich nach hinten und aussen hervor. Auch erhebt sich in Folge dieser Anordnung die Geschwulst nur hinten und aussen sanft und mehr spindelförmig über die Knochenoberfläche; vorn und innen aber springt sie im rech¬ ten, oben sogar im spitzen Winkel vom Knochen ab. Die Oberfläche der Geschwulst / 1 ^ ist sanft hügelig und überall von wohlerhaltenem Periost überzogen, welches an eini-