Die Fruchtabtreibung durch Gifte und andere Mittel : ein Handbuch für Aerzte und Juristen / von L. Lewin und M. Brenning.

  • Lewin L. (Louis), 1850-1929.
Date:
1899
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Credit: Die Fruchtabtreibung durch Gifte und andere Mittel : ein Handbuch für Aerzte und Juristen / von L. Lewin und M. Brenning. Source: Wellcome Collection.

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    Die Verbreitung der Fruehtabtreibung in alter und neuer Zeit/) A. Die Abtreibung bis zum 19. Jahrhundert. Die Auwendung von einfachen oder zusammengesetzten Mitteln, welche dazu dienen sollen, vor dem normalen Ende der Schwanger- schaft eine Ausstossung der Frucht aus der Gebärmutter zu bewirken, reicht bis weit in das Alterthum zurück. Dies gilt sowohl von den mechanisch wirkenden cäusserlichen, als auch von den auf den folgen- den Blättern eingehend besprochenen innerlichen Abortivmitteln, und nicht allein von denen, welche von Seiten des Arztes bei krankhaften Zuständen der Mutter angewandt werden, um die Gesundheit oder das Leben der letzteren zu erhalten, sondern auch von denen, welche aus irgend einem^ Grunde in verbrecherischer Absicht applicirt werden. Der criminelle Abort war im Alterthnm verhältnissmässig noch mehr ni üebung als in imserer Zeit, nicht allein deshalb, weil es in frühen Abschnitten desselben keine Gesetze gab, welche denselben verboten, sondern weil auch die hervorragendsten Geister jener Epoche, z. B. em Plate und ein Aristoteles, ihn aus nationalökonomischen und socialen Gründen empfahlen. Die Erhaltung des Gleicligewichts der Bevölkerung sollte dadurch erzielt werden. „Haben die Frauen und Männer die zum Kindererzeugen bestimmte Zeit überschritten, dann geben wir ihnen frei der Liebe zu pflegen mit wem sie wollen mdem wir es ihnen ans Herz legen, vor allem keine einzige Leibes- frucht, wenn sie sich bilden sollte, das Licht erblicken zu lassen; sollte aber einmal dies nicht abzuwenden sein, so darüber zu ver- ■'0 Verfasser: L. Lew in.