Die Krankheiten des Gehirns und seiner Adnexa im Gefolge von Naseneiterungen / von R. Dreyfuss.

  • Dreyfuss Robert.
Date:
1896
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Credit: Die Krankheiten des Gehirns und seiner Adnexa im Gefolge von Naseneiterungen / von R. Dreyfuss. Source: Wellcome Collection.

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    Fall endlich habe eine Stirnhöhleneiterung zu Meningitis und zur subduralen Eiteransammlung geführt. Dieser letztere Fall dürfte wohl mit dem von Köhler beschriebenen identisch sein, da das Leichenmaterial des Ber- liner pathologischen Instituts der Charite entstammt und der Köhl er sehe Patient in letzterer behandelt wurde und ge- storben war. XXI. Beobachtung von Wallenberg (1895). Einp3'em des linken Sinus frontalis, Perforation nach der Schädelhölie hin, intradurale Eiterung. 52jährige Witwe, vorher gesund, erkrankte Weihnachten 1894 mit Schnupfen, Kopfschmerzen und Unfähigkeit, das linke Auge zu öffnen. Die Beschwerden verschwanden ohne ärzthche Hilfe nach Anwendung warmer Kompressen. Am 6. März 1895 traten zwei epileptiforme Anfälle mit Be- wusstlosigkeit auf; es kamen wieder die Kopfschmerzen und die Ptosis des linken Oberlids. Status praesens. Schmerzen über dem linken Auge und in der hnken Stirnhälfte, komplete Ptosis links, geringes Oedem des linken Oberlids und der angrenzenden Hautstellen; am innern obern Lidwinkel dieses stärker und Hervorwölbung dieser Stelle. Starke Schmerzhaftigkeit bei Druck auf die AustrittssteUe des Nervus supraorbitalis sinister. Rechte Nasenseitc durch eitriges Sekret und SchleimhautschwcUung verschlossen. Pupillen, Bewe- gungen beider Bulbi, Gesichtsmuskulatur, Zunge, Extrenutäten völlig normal; ebenso die Haut- und Sehnenreflexe. Keine Stauungspapille. Temp. 39,8. Puls 88. Operative Eröffnung der Stirnhöhle wurde nicht zugegeben. 8. März. Vollständige motorische Aphasie. In der folgenden Nacht 2 Schüttelfröste. 9. März. Coma, Cheyne-Stokes, rechtsseitige Extremitätenlähmung (Bein vollständig, Arm beginnend). Endlich Operation von selten der Angehörigen gestattet. Aufmeisse- lung der Stirnhöhle; dieselbe mit Granulationen und stinkendem Eiter er- füllt. In der hintern untern Wand der Stirnhöhle, nahe der Mittellinie, zeigt sich eine Oeffnung von ca. 2 mm Durchmesser mit morschen Rändern. Dahinter — nach Erweiterung — missfarbige Dura. Eine Probepunktion ins Gehirn ergiebt keinen Eiter. Coma besteht fort. Tod am Abend. Sektion: Rechte Stirnhöhle massig erweitert, mit klarer, viscider Masse gefüllt, viel enger als die linke. Orbitaldach links, entsprechend dem untern Rand der Trepanationsöffnung, kariös. Die Perforationsöffnung ist am Ueber- gang des vertikalen in den horizontalen Ast des Stirnbeins gelegen, 2'/, cm vor der Crista galli, ca. 2 cm links von der Medianlinie. Die Dura mater hinter dem linken Sinus frontalis in einer Ausdehnung von ca. 3 cm im Quadrat gelb-grün verfärbt und glanzlos. Beim Durchschneiden der harten Hirnhaut entleert sich aus der Gegend der linken Fossa Sylvii eine grössere Menge stinkenden Eiters, welcher sich zwischen Pia und Dura angesammelt hat. (Die mikroskopische Untersuchung des Eiters ergab ausser Diplococcen von der Gestalt des Friedländerscheu Pneumoniecoccus mehrere Formen von Bacillen.) Diffuser eitriger Belag der mittleren Partie der linken Hirn- hemisphäre. Der Eiter bedeckt folgende Windungsabschnitte: Die caudalen Teile