Volume 2

Vom Baue und Leben des Gehirns / [Karl F. Burdach].

  • Burdach, Karl Friedrich, 1776-1847.
Date:
1819-1826
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Credit: Vom Baue und Leben des Gehirns / [Karl F. Burdach]. Source: Wellcome Collection.

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    staiiz überzielit als Rinde {cortex) die innre hohle Fläche dieses letzten Sprenkels; tin'd ausserhalb der Furche die Ränder der in eine gemeinschaftliche Randwulst auslaufendeu Blätter’. Sind die Blätter in ihren Straldungen, und die Sprenkel der Belegungsniasse ein- fach, so entstehen parallele, longitudinale Randwülste; breiten sich aber die Strahlnngen nach verschiedenen Richtungen aus, bekommen dadurch die Blätter einen gefalteten, krausen Rand, und durchki’euzen sich die angelagerten Sprenkel, so laufen die Randwülsle geschlängelt durch einander, und verdienen dann den Namen der Windungen (m»- fractus).- So erscheint denn das Gehirn an seinem Umkreifse zerschnitten oder gespalten. Wie aber überall im Organismus Einklang der verschiedenen Theile Statt findet, ohne dafs ein einzelner die übi'igen schlechthin bestimmte, so oitsprechen auch einander die benachbarten Abtheilungen des Umkreifses, indem die Randwülste der einen (z. B. der Insel) in die Furchen der andern (z. B. des Klappdeckels) passen, und umgekehrt. An einzelnen Stellen spaltet sich der Mantel tiefer, und zerfällt iri Hirnlappen (lobi encephali), indem ein Theil des Mai’klagers mit dem Uebi'igen nur in einer kleinen Fläche zusammenhängt, übrigens durch eine Spalte von ilnn geschieden ist und als eine eigene Abtheilung sich darstellt. Die Lappen sind daher auch nur an einer Seite bestimmt und scharf begränzt^ während sie auf der andern Seite ununterbrochen mit dem übrigen Mantel Zusammenhängen. §. Frey e 91. \ Räum e. Zwischen der Hirnsubstanz bleiben sowohl an der innern, als auch an der äussei’n Oberfläche freye Räume, welche bey ihren verschiedenartigen Begränzungsverhältnissen auch durch eigene Benennungen unterschieden zu werden verdienen. Es gehören dahin l) die Furchen {sulci)^ oder die Räume zwischen zweyen Randwülsten des Umki’eifses. Sie sind sehr zahlreich, und entsprechen den Randwülsten. 2) die Spalten (ßssurae') sind nichts Andres, als tiefer gehende Furchen, durch welche nicht blofs einzelne Rand- wülste geschieden, sondern ganze Massen derselben als eigene Hirnabtheilungen constituirt werden. An ihren Wänden finden sich selbst wieder Randwülste und Furchen; indefs finden sich auch hin und wdeder Furchen, durch W’elche Randwülste sich hindurch ziehen, so dafs zwischen Furchen und Spalten nur ein quantitativer Untei’scliied zu erkennen ist. — 3) die Einschnitte oder Länge neinschnitte (incisurae longitudinales) sind der Länge nach in der Mittellinie sich erstreckende und von gleichartigen, paarigen Gebilden ein- geschlofsne Räume. Sie entstehen dadurch, dafs bey der seitlichen Entwicklung in Gegen- sätze die Masse in der Mittellinie sich zusammenzieht; und das Seitliche, Paarige entweder getrennt bleibt, oder nur durch eine dünnere Brücke verbunden w ird. Einige finden sich an den Kernorganen; Andre gehöi’en dem Mantel an. 4^ Die Quer sc blitze (rimae transpersae) erstrecken sich in die Quere und liegen zwischen ungleichai’tigen Gebilden, indem die eine Wand von dem Kerne, namentlich vom Hirnstamme, die andre vom Mantel gebildet wird^ beyde aber am Boden nicht völlig in einander übei’gehn. Die Querschlitze bilden den Uebergang von der peripherischen zur centralen Oberfläche, oder