Die Kinderernährung im Säuglingsalter und die Pflege von Mutter und Kind.

  • Biedert, Philipp, 1847-1916.
Date:
1880-
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Credit: Die Kinderernährung im Säuglingsalter und die Pflege von Mutter und Kind. Source: Wellcome Collection.

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    J4 Kap. I. Konfession und Rasse. sonders in den schlechtgelüfteten Wohnungen Armer, die noch verringert wird dadurch, dass die abkühlende Transpiration infolge der Bluteindickung durch die Durchfälle ganz aufhört {Meinert 215), bewirkt in den bösartigen Fällen ein Ansteigen der Körpertemperatur bis zu den höchsten Graden — ich habe selbst 42 C. übersteigen sehen —, sowie Anhäufung des eingedickten Blutes in den Centralorganen, einen Zustand, den ich in der 1. Auflage schon mit einem Sektionsresultat von Bedford Brown (Philad. med. T. VII, cit. n. S. J.) belegen konnte und in seinem jähen Verlauf zum Tode mit dem Hitzschlag verglich. Wie in anderen Fällen vielleicht ein unmittelbar tödliches Gift in dem sich zersetzenden Darminhalt wirkt, folgt im 5. Kapitel. Die ohnehin so gut wie selbstverständliche Thatsache, dass diese Sommersterblichkeit von der Verderbniss künstlicher Nahrung abhängig ist, geht auch aus der Berliner Statistik hervor, nach der bei künstlich genährten Kindern die Sterblichkeit an Verdauungs- krankheiten in den Sommermonaten das 21fache, in den übrigen nur das llfache der an der Brust genährten Kinder beträgt (Bökh 211, H. XXXVII). Sie steht nicht minder in Uebereinstimmung mit der erst paradox erscheinenden Statistik sowohl von Schlossmann (273, bundc), wonach die jüngsten Kinder im Sommer, wie auch mit unserer Liste auf S. 3, wonach bei nicht reiner Brustnahrung jene überhaupt weniger gefährdet sind, als 3—6monatliche. Die jüngsten bekommen stets relativ mehr Muttermilch, und die älteren haben bis zur angegebenen Zeit der in unseren Hagenauer Beobachtungen auf voriger Seite gezeigten kumulativen Schädigung durch künstliche Ernährung unterlegen. Infolge der in Prag allgemeinen Brust- ernährung zeigt sich dort eine höhere Sommersterblichkeit überhaupt nicht, und nur die, schlechter Pflege und künstlicher Ernährung aus- gelieferten. Unehelichen verfallen ihr {Fischl 240). Solche elende Lebensverhältnisse boten aber auch Finkeinburg (1. c.) die Erklärung dafür, dass die Berliner Sommersterblichkeit in den armen, ver- wahrlosten Arbeitervorstädten im Norden und Osten auf das 5fache des Durchschnittes der übrigen Stadttheile ansteigt. Wie jetzt Fiyikelnhurg, so haben Wolff und Neumann unseren leitenden Faden der ökonomischen Verhältnisse in einem anderen Gebiet, wo er anfangs nicht weniger verborgen lag, hervorgesucht, in dem Einfluss, den man der Rasse in Bezug auf die Kindersterb- lichkeit zuschrieb, speciell vielfach der jüdischen, an der man auch in diesem Punkt eine besondere Zähigkeit beobachten wollte. 1843 schon berechnete J. G. Hof mann, dass in Preussen die Christen 200700, die Juden nur 150 /oo ihrer Geborenen wieder einbüssten, und v. Berg-