Pathologische Untersuchungen.

  • Henle, Jacob, 1809-1885.
Date:
1840
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Credit: Pathologische Untersuchungen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    Die Mittel, welche Bassi zur Dcsinfeclion vorschlägt und deren Wirksamkeit er erprobt hat, sind die gewöhnlichen, Salpeter- saure Dämpfe, Schwefelsäure. Chlorkalk, kochendes Wasser, liq. kali caust. u. A. Diese sollen auch als Heilmittel dienen; Bonafous und Lomeni dagegen halten die chemischen Mittel für unzureichend zur Heilung der Krankheit, da sie, schwach angewandt, die Entwicklung der Pilze nur begünstigen und in stärkerer Dosis den Parasit sammt der Raupe tödten. Die Quecksilberpräparate allein verhindern die Entwicklung des Schimmels vollständig, aber auch sie sind nicht gefahrlos für die Raupen. Um die Keime des Pilzes, die an Eiern haften können, zu zerstören, räth Bassi, dieselben in verdünntem Weingeist (17 — 20°Bcaum.) zu waschen, wodurch die Eier selbst nicht leiden. Berard (Ann. d. sc. nat. T. IX. p. 17.) hält eine schwefelsaure Kupferlösung für das wirksamste Desinfeclions- mittel. Das Resultat für die Therapie scheint also, dass man die Contagion verhüten und auf Heilung der ausgebrochenen Krankheit verzichten müsse. Bassi hatte die Muscardine für eine blos contagiöse Krank- heit gehalten. Audouin bewies aber durch seine Versuche, dass sie sich auch künstlich, selbstständig und ohne Im- pfung erzeugen lasse (miasmatisch). Larven von Saperda Carcharias, die er in feuchten, mit Moos gefüllten Gläsern hielt, starben an dieser Krankheit und waren bald nach dem Tode mit denselben weisslichen Pilzen, wie die Seidenraupen bedeckt. Seidenraupen, mit diesen Pdzen geimpft, erkrankten und starben auf dieselbe Weise. Auch von diesen übertragen, brachten die Pilze die nämliche Krankheit hervor. Bassi halle behauptet, dass nur die Sporen der Pilze die Fähigkeit haben, die Krankheit auf andere Thiere fortzupflanzen. Dagegen be- wies Audouin, dass auch durch Inoculation der fila- mentösen Fortsätze (Thalli) eine Ueberlragung möglich sei- Man muss Dutrochet beistimmen, wenn er sagt, dass erst durch Audouin, der die anatomische und mikroskopische Untersuchung mit den Experimenten über die'Contagiösilät ver- band, die Thatsachen bewiesen wurden, die nach Bassi's Darstellung noch viele Einwürfe zuliessen und wirklich er- fuhren.