Lehrbuch der Ohrenheilkunde für Studirende und Ärzte / von F. Rohrer.

Date:
1891
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Lehrbuch der Ohrenheilkunde für Studirende und Ärzte / von F. Rohrer. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    47/270 (page 25)
    an Diaphanität ans. Auf der Innenseite, welche stärker von der Trommelfellebene absteht als die Aussenseite, bildet der Hammerstiel von der Prominentia umbilicalis bis zum Hammerhais eine hervor- stehende Kante. Wird das Trommelfell vom äusseren Gehörgange aus beleuchtet, so sieht man vom Umbo schräg nach vorne zum Rand des Trommel- felles einen Lichtfleck, den zuerst von Wilde beschriebenen Licht- kegel, in Form eines gleichschenkligen Dreieckes sich bilden. Die Ursache dieser Erscheinung ist der Reflex der Lichtstrahlen durch denjenigen Theil der Membran, auf welchen dieselben senkrecht auffallen. Grösse, Gestalt und Helligkeit des Lichtkegels sind bedingt durch Neigung, Wölbung, Farbe und Glanz der Membran. Das histologische Verhalten des Stratum cutaneum und mucosum bedarf keiner einlässlicheren Beschreibung. Das Erstere ist nur locker mit der Lamina propria vereinigt, während das Letztere durch ein starkes, dendritisches Fasergebilde mit derselben verbunden ist. Die Vascularisation des Trommelfelles ist durch die Unter- suchungen von Prussak und Kessel klargestellt worden. Es ist das Gebiet des Hammerfortsatzes und die Randzone, von welcher aus arterielle und venöse Gefässe sich verbreiten. Capillaren finden sich in allen 3 Schichten, und Gefässschlingen vermitteln eine Com- munication der drei Gefässbezirke unter sich. Die Lymphgefässe ver- halten sich ähnlich, und sollen dieselben nach Langer mit den Lymphdrüsen am Ansatz des M. sternocleido - mastoideus in Ver- bindung stehen. Die Innervation erfolgt vom N. meatus auditorii ext. des N. auriculo temporalis und vom Plexus tympanicus. 3. Die Gehörknöchelchen. Die allgemeine Topographie der Gehörknöchelchen wurde be- reits bei Beschreibung der Trommelhöhle und des Trommelfelles er- ledigt, dagegen erheischt der Mechanismus der Gehörknöchelchen eine genaue Erörterung. Am Hammer (Fig. 22) bilden Kopf und Hals mit dem Handgriff einen nach der Trommelhöhle offenen Winkel von ca. 140°. Die Gelenk- fläche befindet sich zum grössten Theil auf der verbreiteten hinteren Seite des Hammerkopfes und zieht sich von da nach der schmäleren medialen Seite herab. Wo die beiden Seiten zusammenstossen, ist eine starke Knickung der Gelenkfläche vorhanden, welche durch eine vorspringende Leiste in zwei Facetten getrennt erscheint. An der Knickungsstelle bildet die Grenzkante einen zahnartigen Vorsprung — Sperrzahn nach Helmholtz — welcher für die Mechanik der Bewegung des Amboss von grösster Wichtigkeit ist. An den Hammerkopf schliesst sich der Hals, von dessen vorderer Seite der lange Fortsatz — Pro- cessus Folianus — nach der Fissura Glaseri hin sich lagert. Der Hammergriff ist an seinem unteren Ende, am Umbo, spatelförmig abgeplattet, im mittleren Theil kantig. Am oberen Theil, nahe dem Hals, ist die Ansatzstelle der Sehne des M. tensor tympani. Die Ge- lenkfläche und die äussere Kante des Hammergriffes sind von Knorpel überzogen. Der Lichtkegel. Vascularisation desTrommelfelles. Lymphgefässe des Trommelfelles. M echanismus der Gehör- knöchelchen. Der Hammer.