Handbuch der Ohrenheilkunde / von W. Kramer.

Date:
1867
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Credit: Handbuch der Ohrenheilkunde / von W. Kramer. Source: Wellcome Collection.

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    Untersuchung der Trommelhöle erhalten; Professor v. Reckling- hausen spritzte dann aus einer § ij enthaltenden messingenen Spritze schwarze Tinte in den Katheter langsam und vorsichtig ein, ö£Pnete mit einem feinen scharfen Meissel die Trommelhöle, untersuchte ihren Inhalt bei hellem Tageslichte, worauf endlich die Leiche niedergelegt, der Katheter entfernt wurde. Schwarze Tinte zog ich dem sonst gebräuchlichen Carmin zu den Ein- spritzungen vor, um jeder Verwechslung mit Blutergüssen in der Trommelhöle aus dem Wege zu gehen. Versuch 15. In jede Tuba einer männlichen Leiche wurde eine Spritze voll schwarze Tinte eingespritzt, die Trommel- hölen geöffnet, deren Wandungen dunkelgrau gefärbt, flüssige Tinte aber nicht darin gefunden. Versuch 16. An einer anderen Leiche wurden je zwei Spritzen voll Tinte eingespritzt, nach Eröffnung der Trommel- hölen deren Wandungen zwar dunkler gefärbt gefunden, als im vorigen Versuche, allein auch hier keine flüssige Tinte. Dasselbe ergab sich an einer 3ten Leiche, in deren Tuben je 3 Spritzen voll schwarzer Tinte eingespritzt worden waren. Versuch 17. In mehreren anderen Leichen wurde von eingespritzter Tinte, Jodlösung und Blutlaugensalzlösung keine Spur, weder als Färbung der Wandungen der Trommelhöle, noch weniger aber als wirkliche Feuchtigkeit vorgefunden — ein negatives Resultat, welches sich nur dadurch erklären lassen möchte, dass die Wandungen der Trommelhöle trocken gewesen sein, und dem gemäss der eingespritzten Flüssigkeit den Ein- tritt gewehrt haben mögen (s. Versuch 10.). Natürlich lässt sich die feuchte oder trockene Beschaffenheit der Trommel- hölen-Wandungen vor der Einspritzung nicht ermitteln, selbst nach derselben nicht genau feststellen, so dass die negativen Resultate der Einspritzungen in Versuch 17. mit den positiven Ergebnissen desselben Verfahrens in den Versuchen 15. und 16. keinesweges in einem inneren Widerspruche stehen, sondern ihre Erklärung in dem verschiedenen (trockenen oder feuchten) Zustande der Trommelhölen-Wandungen finden. Aus diesem Grunde liefern Fr. E. Weber unter den. von mir angegebe- nen und durchgeführten Vorsichtsmaassregeln angestellte Ein- spritzungen in die Trommelhöle nicht im Entferntesten eine