Lehrbuch der chemisch-analytischen Titrirmethode : nach eigenen Versuchen und systematisch Dargestellt / von Friedrich Mohr ; für Chemiker, Ärzte und Pharmaceuten, Berg- und Hüttenmänner, Fabrikanten, Agronomen, Metallurgen, Münzbeamte etc.

  • Mohr, Friedrich, 1806-1879.
Date:
1877
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Credit: Lehrbuch der chemisch-analytischen Titrirmethode : nach eigenen Versuchen und systematisch Dargestellt / von Friedrich Mohr ; für Chemiker, Ärzte und Pharmaceuten, Berg- und Hüttenmänner, Fabrikanten, Agronomen, Metallurgen, Münzbeamte etc. Source: Wellcome Collection.

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    VORREDE ZUR ERSTEN AUFLAGE. Die maassanalytischen Methoden waren bis jetzt nur als verein- zelte Verfahrungsarten und Hülfen der Analyse veröffentlicht und angewendet worden. Ich unternehme es, die einzelnen Arbeiten unter einem gemeinschaftlichen Gesichtspunkte zu sammeln und nach einem Systeme darzustellen. Dabei will ich jedoch von vorn- herein die Ansicht ablehnen, als betrachte ich die Maassanalyse als eine besondere Wissenschaft und als sei schon damit etwas gewon- nen, wenn man eine gute Gewichtsanalyse in eine Maassanalyse verwandelt habe. Im Gegentheil möchte ich gleich aussprechen, dass die chemische Analyse nur ein Ganzes ist, dass die verschiedenen Methoden sich ergänzen, bestätigen und begründen sollen, und dass die Gewichtsanalyse immer die Grundlage bleibt. Die Vorzüge der Maassanalyse sind bedeutende Ersparniss an Zeit und Mühe, in den meisten Fällen gleich scharfe, in sehr vielen schärfere und genauere Resultate. Diese Vorzüge dürfen nicht aus den Augen gelassen werden, und es erklären sich aus dem Bestreben, sie zu erlangen, eine grosse Anzahl von Verirrungen, wo neu auf- gestellte Titrirmethoden nicht nur weniger sicher und genau, ja so- gar nicht einmal kürzer als die Gewichtsanalyse waren. Dieser Vorwurf trifft häufig jene Fälle, wo man durch analytische Operatio- nen einen Körper ausgeschieden hatte, und nun denselben wieder löste, um ihn durch eine Maassanalyse zu bestimmen, während man ihn ganz einfach hätte wägen können. Ich habe mir deshalb häufig die Frage gestellt, ob durch irgend eine Methode gegen die bekann- ten Verfahrungsarten der gewöhnlichen Analyse etwas gewonnen worden sei. Wenn die Gewichtsanalyse in vielen Fällen weit zeitraubender und umständlicher ist, so hat sie doch einen bis jetzt nicht genug hervorgehobenen Vorzug, dass sie dem Chemiker bekannte erkenn- bare Stoffe als Gewährleistung seiner Arbeit in die Hand gibt. Die Beschaffenheit des Chlorsilbers, des schwefelsauren Baryts, des me-