Volume 1

Atlas der mikroskopischen pathologischen Anatomie / gezeichnet und bearbeitet von August Foerster.

  • Förster, August, 1822-1865.
Date:
1854-1859
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Credit: Atlas der mikroskopischen pathologischen Anatomie / gezeichnet und bearbeitet von August Foerster. Source: Wellcome Collection.

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    Fig. VII. Körniges Pigment im interstitiellen Zellgewebe der Lunge. In der übrigens normalen Lunge eines 20jährigen männlichen Individuums fanden sich nur wenig schwarze Pigmentflecken, ausser diesen aber eine kleine Zahl braunrother Flecken. Die letzteren bestanden aus gelocktem Bindegewebe, in welchem gelb- rothe, diffuse Massen eingelagert waren, die wieder mit braunen und schwarzen Körnchen durchsetzt waren; ausserdem zeigten sich Capillaren, welche mit ganz derselben Masse gefüllt waren. Die Zeichnung stellt durch Zerzupfen gewonnene Fragmente des pigmentirten Zellgewebes und von mit Pigment gefüllten Capillaren dar, um welche freie Pigmentkörnchen schwimmen. Die schwarzen Pigmentflecken zeigen nur schwarze Pigmentkörnchen in dichten Haufen, sehr selten findet man auch aus schwarzen Pigmentkörnchen zusammen- gesetzte Schlingen und Verästelungen, deren regelmässige Form deutlich zeigt, dass sie aus mit Pigment ge- füllten Capillaren hervorgegangen sind. Es folgt hieraus, dass sich das schwarze Lungenpigment (wie zuerst Virchow angab) aus kleinen Blutergüssen in das interstitielle Zellgewebe bildet, wobei auch Blutstockung in den Capillaren und Pigmentumwandlung des Blutes in denselben vor sich geht; denn es unterliegt keinem Zweifel, dass die abgebildeten gelben und braunrothen Massen aus verändertem Blut hervorgehen, und dass die erwähnten schwarzen Massen sich aus diesen gelben und braunrothen bilden, indem die Pigmentkörnchen allmälig schwarz werden. So wie sich auf diese Weise das sog. normale Lungenpigment bildet, so bildet sich auch das Pigment im verödenden Lungengewebe bei Tuberculose und aus den Extravasaten bei chronischer Bronchitis, Tuberculose, Lungenhyperämie u. s. w., so dass die Zeichnung auch für diese pathologischen Pigmentbildungen der Lunge gültig ist. Fig. VIII. Pigmenthry stalle, Hämatoidinhrystalle aus einem alten hämorrhagischen Herd in einem Graafschen Follikel; es sind schiefe rhombische Tafeln oder Säulen von der verschiedensten Grösse; sie liegen einzeln oder in Haufen zusammengeballt; zwischen ihnen liegen unregelmässig gestaltete Pigmentkörner, an welchen die Krystallform nicht oder nur an einer Seite hervortritt. Die Farbe ist rothbraun, bald heller, bald dunkler. Förster, Atlas.