Volume 1

Lehrbuch der Haut- und Geschlechtsleiden einschliesslich der Kosmetik / von S. Jessner.

  • Jessner, S. (Samuel), 1859-1929.
Date:
1920
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Credit: Lehrbuch der Haut- und Geschlechtsleiden einschliesslich der Kosmetik / von S. Jessner. Source: Wellcome Collection.

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    Pflaster. Emplastra. Ein gutes Pflaster muss: 1. unerwärmt fest kleben, 2. eine indifferente Basis haben, 3. mit den verschiedenen Medikamenten ohne Verlust der Klebefähigkeit mischbar sein, 4. nicht leicht ver¬ derben, 5. nicht teuer sein. Als Basis der Pflastermassen diente früher fettsaures Blei (entsteht beim Erhitzen von Bleioxyd, Fett und Wasser unter Frei¬ werden von Glyzerin), vermischt mit Wachs, Harzen etc. (Emplastrum Lithargyri simplex). Jetzt wird wohl meistens Kautschuk als Grundlage benutzt. Man verwendet jetzt nur die schon ausgestrichen in den Handel kommenden Präparate. Man muss unterscheiden die durch¬ lässigen Pflaster, auf porösen Stoff gestrichen, und die un¬ durchlässigen, auf wasserdichten Stoff gestrichen. Letztere entfalten eine energischere Tiefenwirkung, mazerieren aber leicht die Häut und sind deshalb nicht so indifferent. — Durchlässige Pflaster liefern in genügender Güte alle besseren Pflasterfabriken. Ich hebe die Arningschen Trikotpflaster (Beiersdorf-Altona) hervor. Undurchlässige Pflaster sind vor allem die Guttapercha¬ pflastermulle (Guttaplaste) und die Pa raplaste Unnas (Beiersdorf-Altona); letztgenanntes Präparat ist wegen seiner Halt¬ barkeit, der nicht so auffallenden Farbe besonders zu empfehlen. Als sehr nützlich seien hier besonders die Zink-, Salizylseifen-, Salizyl-, Hydrargyrum-, Hydrargyrum-Karbolpflaster genannt. — Bei allen akut entzündlichen Prozessen muss man mit Pflastern, besonders aber mit den undurchlässigen sehr vorsichtig sein. Zur Fixation von Verbandstoffen dienen jetzt meistens gute Zinkpflaster, von denen das Leukoplast (Beiersdorf-Altona) am meisten eingeführt ist. Das von unbestrichenen Streifen durch¬ setzte Parall eloplast scheint, da es nicht so völlig die Luft ab- schliesst, sehr empfehlenswert. Es gibt aber auch eine Reihe von in andern Fabriken hergestellten deutschen und amerikanischen Präparaten (Bonnaplast etc.), die sich gut bewähren. Im Kriege versagten fast alle wregen Kautschukmangel, aber das ist schon wieder reguliert. Absolut reizlos ist überhaupt kein Pflaster, auch das Leukoplast nicht. Die Haut mancher, nicht zu spärlicher Patienten verträgt auch dieses nicht. Leime und Firnisse sind ,,häutchenbildende“, antrocknende Mittel. Obenan steht der Unna sehe Zinkleim, eine feste Masse, die vor der Applikation