Die Krankheiten des weiblichen Körpers : in ihren Wechselbeziehungen zu den Geschlechtsfunctionen : in 23 Voträgen / dargestellt von P. Müller.

  • Müller, P. (Peter), 1836-1922.
Date:
1888
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Credit: Die Krankheiten des weiblichen Körpers : in ihren Wechselbeziehungen zu den Geschlechtsfunctionen : in 23 Voträgen / dargestellt von P. Müller. Source: Wellcome Collection.

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    Vortrag 1. Krankheiten des Gehirns. Cap. I. Krankheiten des Gehirns und seiner Häute. § 1. Gehen wir zu den Organ er krankungen über und beginnen wir mit den Krankheiten des Centralnervensystenis. Eine Erkrankung der Meningen kommt bei Schwangern ziemlich selten vor, jedoch weist uns die Casuistik eine Reihe von Fällen auf, wo die Geburt mit Meningitis complicirt war, ohne dass Meningitis. die anamnestischen Daten und die anatomischen Untersuchungen einen Zusammenhang zwischen der Erkrankung und den Generationsvor- gängen wahrscheinlich machen. Die Schwangerschaft scheint selten durch die Erkrankung unterbrochen zu werden; Pe 11 egrini berichtet uns von zwei Fällen von Meningitis im 5. und 7. Monate, welche angeblich durch die künstliche Unterbrechung der Schwangerschaft in Heilung übergegangen sein sollen. Zweifel an der Richtigkeit der Diagnose in diesen Fällen ist jedenfalls gerechtfertigt. Auch berichtet uns Hey mann in seiner Abhandlung über die Entbindung lebloser Schwangeren von 2 Fällen, bei denen post mortem der Kaiserschnitt ausgeführt wurde. Beide Kinder kamen todt zur Welt. Auch wird von Heck er ein Fall erwähnt, wo in dem letzten Monate der Schwangerschaft eine eitrige Meningitis zum letalen Ausgange führte. Die post mortem ausgeführte Sectio caesarea förderte ein lebendes Kind zu Tage, das jedoch kurze Zeit darauf starb. Durch die Geburt erfährt die Erkrankung keine Abänderung der Symptome; von eclamptiformen Anfällen wird berichtet, was jedenfalls bezüglich der Differentialdiagnose der eigentlichen puerpe- ralen Eclampsie gegenüber von Wichtigkeit ist. Die Geburt selbst hat in allen bis jetzt bekannten Fällen keine Verzögerung erfahren. Der Tod erfolgte äusserst selten während der Geburt. So berichtet uns C. Venn einen Fall von eitriger Meningitis, wo der Tod in der Eröffnungsperiode eintrat. Das Accouchement force förderte ein asphyctisches Kind zu Tage, das bald belebt wurde, aber 28 Stunden post partum an Asphyxie zu Grunde ging. Etwas häufiger tritt der letale Ausgang einige Zeit später im Wochenbett ein. — Die Kinder kamen meist lebend zur Welt, starben jedoch gewöhnlich kurze Zeit nach der Geburt. § 2. Auch die Cerebrospinalmeningitis kann als Complication csepfnai° in der Schwangerschaft auftreten. Zwei Fälle derart werden von meningitis.