Hermann von Helmholtz : Gedächtnisrede gehalten in der Singakademie zu Berlin am 14. Dezember 1894 / von Wilhelm von Bezold ; mit einem Porträt nach einem Ölgemälde von Franz von Lenbach.

  • Bezold, Wilhelm von.
Date:
1895
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Credit: Hermann von Helmholtz : Gedächtnisrede gehalten in der Singakademie zu Berlin am 14. Dezember 1894 / von Wilhelm von Bezold ; mit einem Porträt nach einem Ölgemälde von Franz von Lenbach. Source: Wellcome Collection.

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    liehen Weise mit einem Satze in Widerspruch komme, den man längst über alle Zweifel erhaben dachte, nämheh mit dem Satze, dass es unmöglich sei, ein sogenanntes Perpetuum mobile zu construiren, d. i. eine Maschine, welche sich von selbst immer¬ fort bewegt, also z. B. eine Uhr, die sich nach dem Ablaufen selbst wieder aufzieht. Diese Erkenntniss reicht in ihren Anfängen bis auf Leibniz und zwar bis in das Jahr 1686 zurück, und war durch die Untersuchungen der grossen Mathematiker des Yorigen Jahr¬ hunderts für den Bereich der Kräfte, die man bis dahin kannte, längst scharf bewiesen worden. HEmfflOLTz hatte sich während seiner Studienzeit mit diesen Werken gelegentlich bekannt gemacht, als er zur Hülfeleistung in der Bibliothek des Friedrirh-Wilhelms-Instituts herangezogen worden war. Er hatte dabei auch den Satz kennen lernen, dem man den Namen des Princips der lebendigen Kräfte gegeben hatte, und AYUsste, dass er die Folgerung in sich schloss, dass man mit Hülfe der gewöhnlichen maschinellen Yorrichtungen Kräfte zwar Umsetzen, aber niemals erzeugen könne. Die Frage spitzte sich für ihn nun dahin zu, ob sich dieser Satz auch auf die yer- schiedenartigen Naturkräfte auAvenden lasse, welche man durch Physik und Chemie inzwischen hatte kennen lernen, und die auch im Organismus ihr Spiel treiben. Indem er nun darüber nachdachte, Avelche Beziehungen zwischen diesen Kräften bestehen müssen, Avenn auch für sie die Unmöglichkeit eines Perpetuum mobile gelten solle, gelangte er zu der klaren und scharfen Formulirung jenes grossen Naturgesetzes, Avelches er als „das Gesetz von der Erhaltung der Krafk‘ bezeichnete, und dem man später den Namen des Gesetzes von der „Erhaltung der Energie‘‘ gegeben hat, um einer Trübung des bereits seit Isaak Neavtok in anderem Sinne festgestellten Kraftbegriffes vorzubeugen.