Die Rohstoffe des Pflanzenreiches : versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches / von Dr. Julius Wiesner.

  • Wiesner, Julius, 1838-1916.
Date:
1873
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Credit: Die Rohstoffe des Pflanzenreiches : versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches / von Dr. Julius Wiesner. Source: Wellcome Collection.

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    deuten, wenn .nan nicl.l wüsste, .inss selbe durel, künMiiche Räuohe- runs hervorgerufen wird. Die j^rosse 'Veränclerliehk(Ml nn Terpentinol- ..ehalt der k^tutlicheu Terpeuline würde sich angesichts der Tlialsache, dass alle aus der Vf\m7^ Irisch heraiissickernden Terpenl.ne stets sehr reich an flUchliuen. Oel sind, nicht begreifen lassen, wenn man nicht wilssle dass in einigen (;egenden höchst unvollkonnnene Terpentni- ^«ewinnimgsmelhoden gehandhabl werden, bei deren Anwendung das Terpentinöl in verschwenderischer Weise preisgegeben wird, und dass manche Terpentine des Handels künstJi.-h eines Theils ihres flüchtigen Oels beraubt werden. Die Eichenspiegeh'inden des Handels sind nicht seHen bei gleicher ursprtinglichei- Güte entweder sehr wohlerhalteu, oder aber an vielen Stellen verletzt. Solche Rinden werden nicht mit Unrecht ftii- gering gehalten, da sie erfahrungsgemäss minder gut die Häute gerben. Ein Einblick in die Gewinnung der Eichenspiegel- rinde lehrt aber, dass, entweder wegen unpassender Wahl dei- Ent- rindungszeit oder w^eil die gefällten Eichenstämnichen zu lange liegen blieben, bis die Abschälung vorgenommen wurde, die Ablösung der Rinde nuj- schwer vorzunehmen ist und ohne Beklopfen mit Hämmern, Beilen u. s. w. gar nicht gelingt. Die so entstehenden Klopfwunden gefährden aber die Güte dei- Rinde, indem bei der mechanischen Ver- letzung auch lebende Gew-ebe zerrissen werden, deren Zellinhalte sich entweder spontan, oder- durch die Einwirkung des atmosphärischen Sauerstoffes, oder durch Eindringen von Pilzen zersetzen. Dass eine sein- genaue Vertrautheit mit den morphologischen Ver- hältnissen der Pflanze, die allerwichtigste Bedingung zui- \Aissenschaft- licher\ Begründung der technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches bildet, braucht wohl nicht erst bewiesen zu werden. Es leuchtet wohl von selbst ein, dass man Blätter, Blüthen, Samen, Früchte u. s. w. kaum anders als botanisch, also mit den Hilfsmitteln der Botanik und vorzugsweise nach den Methoden der Morphologie der Pflanzen charac- terisiren und beschreiben könne. Und ebenso dürfte es .Jedem ein- leuchten, dass die auf histologischer Grundlage fussende, mikroskopi- sche Untersuchung, den geradezu wichtigsten Behelf für die Unter- scheidung der Rohstofle bildet. Denn nicht nur, dass als technische Roh- waaren auftretende Pflanzen und Pflanzentheile in einen oft sehr zer- kleinerten, odei-, allgemeiner gesagt, verändertem Zustande auftreten, in welchem sie sich der botanisch-systematischen Untersuchung völlig entziehen und nur durch ihre Gew ebe, Zellen odei' Zellinhaltsstoffe ge- nügend characterisirt werden können; existiren zahlreiche, sehr wich- tige rohe Pflanzenstoffe, welche ihrer Natur zufolge kaum eine andere als eine histologische Gharacteristik zulassen. Man denke nur an die in ihren Eigenschafl(Mi so verschiedenen Stärkesoi-ten mid Pflanzen-