Die Rohstoffe des Pflanzenreiches : versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches / von Dr. Julius Wiesner.

  • Wiesner, Julius, 1838-1916.
Date:
1873
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Credit: Die Rohstoffe des Pflanzenreiches : versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches / von Dr. Julius Wiesner. Source: Wellcome Collection.

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    beschfirtii^on, ;iLs, vielleichl ^cleilel durcli llieorclischo (icsichlspiinclo, mich nouon /.u suchen. Miin darf nämlich nichl vergessen, dass die Auffinduiig dieser Körper das Resultat einer niehrtausendjährigen Kr- lahrung ist, an welcher alle Völker dei- Erde Antheil haben, und dass oeradedurch den Spürsinn uncivilisirter Völker die bedeutungsvollsten Entdeckungen an Rohstoflen -m Tage gefördert wurden. Es ist — des Thier- nnd Mineralreiches nicht zu gedenken — das Gewächsreich in einer so tiefgehenden Weise auf seine Nutzbarkeit durchgeprüft, dass der Forschung zur Auffindung neuer nutzbarer RohstoOe nur wenig Sr)ielrauni gegönnt, ist. Ich glaube dass sich die Wissenschaft den Gewerben durch genaue Prüfung der vorhandenen Rohstoffe viel mehr nützlich machen kann, als durch Auffindung neuer. Die Mittel zur Lösung der eben geschilderten Aufgabe dei- Roh- slofflehre des Pflanzenreiches sind keine geringen. Vor allem ist es nothwendig die Abstammung des Rohstoffes zu erforschen, also in Betreff der vegetabilischen Rohstoffe, die Pflanze zu ermitteln, welche diesen oder jenen Rohstoff liefert. Um Irrungen vorzubeugen, ist diese Kenntniss zum mindesten für den Forscher, also für denjenigen nöthig, welcher eine exacte Characleristik eines Rohstoffes entwerfen will. Um nämlich mit Genauigkeit die unterscheidenden Merkmale der oft stark zerkleinerten oder anderweitig veränderten Rohstoffe feststellen zu können, ist es häufig nothwendig, auf die Stan)mpflanze zurück- zugreifen. Durch das Studium der Morphologie der wohlerhallenen Stammpflanze wird es ermöglicht, den Pflanzentheil, das Organ, wel- ches einen bestimmten Rohstoff liefert, zu ermitteln, und die Bestandtheile der Organe oder Gewebe, welche an dei- Zusammensetzung desselben' Antheil nehmen, mit grösserer Sicherheit und Vollständigkeit festzu- stehen, als dies am Rohstoff selbst möglich ist. Aber es wird wohl auch zugegeben werden, dass die Fixirung eines bestimmten Rohstotfes, durcH die Zurückführung auf die Stannnpflanze, die Sicherheit dei- CharäG^' teristik nur vergrösserl, indem durch den Nachweis der völligen Iden- tität eines bestimmten Rohstoffes mit einem bestimmten Organ, Organ- theil, Gewebe u. s. w. der Stammpflanze die genaueste Ausmittelune der wahren Natur eines fraglichen Rohstoffes erfolgt'. Es wäre z. B- der Beweis zu liefern, ob eine bestimmte Faser Sunn ist oder nicht. Wäre nun eine Characteristik dieser Spinnfaser noch nicht vorhanden, oder zöge man die Sicherheit der etwa hierüber bekannt gewordenen ünterscheidungsmerkmale in Zweifel, so bliebe wohl nichts anderes übrig, als einen Vergleich der zu prüfenden Pflanzenfaser mit dem Baste der lange bekannten Stammpflanze des Sunn's, Crotalariu juncea, vorzunehmen. Ergäbe sich nun eine völlige Gleichheit in der mor- phologischen Zusammensetzung und im mikrochemischen Verhalten beider-