Die Rohstoffe des Pflanzenreiches : versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches / von Dr. Julius Wiesner.

  • Wiesner, Julius, 1838-1916.
Date:
1873
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Credit: Die Rohstoffe des Pflanzenreiches : versuch einer technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches / von Dr. Julius Wiesner. Source: Wellcome Collection.

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    thoden erhallene Pflan/enslofle als Roinvaaren aufzufassen, w ie z. H. (las Calechu, das durch Auskochen des Hölzes der Acncia Catcchu und Eindampfen des so erhaltenen Exlracles gewonnen wird, den Ganibii-, welcher nach einem analogen Verfahren aus den- Blättern und jungen Zweigen der Nauclea Gambir erzeugt wird; desgleichen die durch Aus- pressen oder Ausschmelzen aus Samen und Früchten erhaltenen \ege- labilischen Fette, das durch Ausschmelzen sehr verschiedener Pflanzen- theile erhaltene vegetabilische Wachs u. s. w. Auch den durch Kin- trocknen aus Milchsaft und spätere Räucherung gewonnenen schwarzen Kautschuk des Handels zieht man, wie ich ^glaube, ganz passend noch zu den Rohstoflen. Nur verhältnissmässig wenige Rohstoffe des Pflanzenreichs weiden leich in frischem Zustande nach vervollkomnmeter Methode gewerh- lieh verarbeitet, wie die Runkelrübe, das Zuckerrohr, die Olive u. m. a. Einif'e weniiie, wie z. R. die Alkoholhefe, bestehen nicht nur aus un- verletzten lebenden Organismen, ja es beruht ihre technische Benutzung auf den Vorgängen, welche deren Leben begleiten. Es wäre unschwer, aus den Eigenthümlichkeilen der angeführten Kategorien von vegetabilischen Rohwaaren eine Definition für die letz- teren zu abstrahiren; ich halte dies jedoch für unnütz und denke, dass die Vorführung der Typen genügen wird, um auszudrücken, was man ganz conventionell, als Rohstoff bezeichnet. Die Waarenkunde beschäftigt sich, wie ihr Name auch genügend besäet, nur mit jenen RohstofTen, welche Gegenstand des Handels sind. Im vorliegenden Werke überschreite ich diese \om technologischen Standpuncte nicht motivirte Grenze, wenn ich auch, der geringen Zu- gänglichkeit mancher Rohstofle wegen, welche nicht Waaren sind, einige derselben im Nachfolgenden unbeschrieben lassen muss. Nachdem ich in Kurzem eine Orientirung über das, was als vegetabilischer Rohstoff anzusehen ist, gegeben habe, will ich versuchen, die Aufgabe darzulegen , eiche einer wissenschaftlich begründeten Lehre von den technisch verwendeten Rohstoflen des Pflanzenreiches zufällt. Die Rohslofriehre kann sich begreiflicherweise keine andere Auf- gabe stellen, als die, praktischen Erfahrungen oder theoretischen Er- wägungen zufolge, nutzbaren Rohstoffe möglichst genau unterscheiden zu lehren, ihre Herkunft zu ermitteln und ihre Eigenschaften, mit thun- lichster Rücksichlnahn.e auf ihre Verwendung, darzulegen. Die Roh- stoftlehre bildet, so aufgefasst, nicht etxva bloss eine dem Kauimanne zur Belehrung dienende «Waarenkunde«, vielmehr gestallet sie sich zu einem Zweige der Technologie im weiteren Sinne des Wortes. Bei der ausserordentlichen Menge Non nutzbaren Pflanzeustoflen, die man bereits kennt, ist es gewiss ^erathener, sich mit diesen /u