Bericht über die Cholera-Epidemie des Jahres 1837 / vom Moritz Heinrich Romberg.

  • Romberg, Moritz Heinrich, 1795-1873.
Date:
1848
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Credit: Bericht über die Cholera-Epidemie des Jahres 1837 / vom Moritz Heinrich Romberg. Source: Wellcome Collection.

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    27. August. Biliöse Stühle von breiiger Consistenz, Puls gehoben, Stimme sonor, Temperatur kühl. Am 28. August wurde der Kranke, nachdem er ein Paar Gläser kalten Wassers getrunken, von einem beklom- menen angstvollen Gefühle in der Herzgrube befallen. Die Prostration der Kräfte war sehr gross, der Puls kaum zu fühlen, die Kälte beträchtlich. Am Nachmittage nahm die Beklemmung dergestalt zu, dass der,Kranke sich von einem hinzugerufenen Wundarzte zur Ader liess, allein trotz der grössten Anstrengung tröpfelte nicht mehr als eine halbe Tasse voll dicken schwarzen Blutes heraus. Gegen 5 Uhr Nachmittags erfolgte der Tod, am vierten Tage der Krankheit. Bei der Section am 30. August 11 Uhr Vormittags war ausser mehrern Collegen, auch Herr Geh. Medicinalrath Dr. Casper zugegen. Aeusseres Ansehen. Das Gesicht bot ausser einer grauen Farbe nichts Eigenthümliches dar. Die Cornea war eingesunken; Hände und Finger von blauer, Nägel von schwarzler Farbe. Der Unterleib etwas aufgetrieben, die Bauchdecken grünlich. Bauchhöhle. Auifallend war eine starke Böthung der Aussenfläche des Dünndarms. Innerhalb der Gedärme fand sich eine mässige Quantität orangefarbener Fäcalflüssigkeit. Die Drüsen waren nicht aufgewulstet; die Gallenblase col- labirt; die Nieren blutreich; in der Urinblase eine ziem- liche Quantität hellen Harns. Brusthöhle. Die rechte Lunge collabirt und von grauer Farbe; die linke adhärent. Die Substanz des Her- zens äusserst welk und schlalF. Coagula waren nicht in den Höhlen enthalten, allein das Blut war dickflüssig, klum- pig, von dem Ansehen des Heidelbeercompots. Hat uns nun das Jahr 1836 auf die Entwicklung und Herausbildung der Cholera-Epidemie aus anderen Zustän- den aufmerksamer gefunden als das Jahr 1831, erschien die Krankheit uns jetzt nicht wie damals als grausenhafter Fremdling, der zum Verderben vollständig gerüstet in eine gesunde Bevölkerung sich eindrängt, so haben leider die 2