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Credit: Gehirn und Kultur / von Georg Buschan. Source: Wellcome Collection.
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![a) Scliädelbiimenraum bei inerteren Völkern. Völker, welche auf hesonder.s niederer Kulturstufe stehen, besitzen einen ungleich kleineren & c h li d e 1 b i n n e n - raum als die modernen Kulturvölker. Als Beispiele will ich auf der einen Seite zwei Rassen aus wählen, die wohl auf der niedrigsten Stufe der geistigen Entwicklung stehen geblieben sind, die Hottentotten- Buschmänner und die Australier, auf der andern zwei kulturell be- sonders hochstehende Völker, die Deutschen und die Chinesen. Die Kleinheit der Scliädelkajmzität bei den beiden ersteren gegen- über der Kapazität bei den beiden letzteren springt deutlich in die Augen (Tabelle A^II). Über 1400 ccm Schädelbinnenraum aveisen unter den Schädeln von 49 Hottentotten-Bnchmännern keiner, und von 95 Australiern 5,2 °/o auf, hingegen von 587 Deutschen 51,5‘’/o und von 108 Chinesen sogar 64,7°, ^ auf; unter 1200 ccm fällt die Kapazität bei 51, bezw. 45 °/(, der schAvarzen Rasse, bei nur 8% der Aveissen und nur 2°/o der gelljen Rasse aus. Die höheren Werte nehmen also von den Hottentotten-Buschmännern zu den Australiern und dann AA^eiter zu den Deutschen und Chinesen hiii zu; desgleichen in umgekehrter Reihenfolge, und zAvar ebenfalls progressiv, die niederen Werte. Be- merkenswert erscheint mir hierbei, dass die BeAvohner des Reiches der Mitte im allgemeinen einen grösseren Schädelbinnenraum besitzen als Avir Deutsche. Indessen dürfte diese anfänglich befremdlich erscheinende Tatsache verständlich Averden, Avenn wir in Betracht ziehen, dass die Chinesen ein Kulturvolk sind, das auf eine mehrtauseudjährige Zivilisa- tion zurückblicken kann, die, Avenngleich sie auch seit längerer Zeit bereits zum Stillstand gekommen ist. doch niemals einen Rückgang erfahren hat. und dass der Durchschnittschinese zugegebenermafsen auf einer höheren Stufe der allgemeinen Bildung steht, als der Deutsche. Ohne Zweifel ist es der mehrere Jahrtausende lann-. Avenn auch lano- O ■ O sam, aber doch kontinuierlich anhaltenden Züchtung der Zivilisation zuzuschreiben, dass das Gehirnvolumen und dementsprechend auch der Schädelbinnenraum zugenommen haben. Wir Averden Aveiter unten an dem Beispiele der BevfUlverung Ägyptens sehen, dass hier der umgekehrte Werdegang stattgefuuden liat und dass .daher die Schädelkapazität zurückgegangen ist. b) Scliädelbiniienrauiii und Beruf. Jjn ts]))■ e c h en (1 der Zunahme seines Hirn a*o l ume n s avei.s t <ler Kulturmensch, je gebildeter er ist. einen um so g r (■■) s seren S c h ä d e 1 b i n n e n r a u m a u f. Es lieAveisen dies die Unter- suchungen da Costa Ferreiras in Ijissabon, der die Schädel von •j57 modernen Foidugiesen. dei’eii Beruf ihm bekannt war. ausgemessen](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22408836_0035.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)