Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst.

Gerst, Dr.

Date:: 1879

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Credit: Ueber den therapeutischen Werth der Massage / von Dr. Gerst. Source: Wellcome Collection.

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stark gefüllt sind, sondern auch die aus den zerquetschten Gefässen aus- getretene, somit ausserhalb der Blutbahn befiudliche Blutraenge, d. i. das Blutextravasat, in Betracht kommt, so entsteht die Frage: „Betheiligt sich bei der kurz nach der Eisapplication stattfindenden ßeduction der Geschwulst das Blutextravasat? Wird bei dem Vorgange der Zusammen- ziehung der contractilen Gewebe ein Theil des aus dem Kreislaufe aus- geschalteten , in die Maschen des subcutanen oder interstitiellen Binde- gewebes ergossenen Blutes mechanisch in den abführenden Gefässapparat der Geschwulst und deren Umgebung hineingepresst oder hängt die Aufnahme des Blutes in die Blutbahn nur von der ansaugenden Kraft des in den capillaren Venen undLymphgefässen kreisenden Stromes ab? — Schwerlich wird das Erstere stattfinden, indem bei der Application des Eises sowohl die innerhalb der Geschwulst gelegenen, als auch die derselben angrenzenden und ebenfalls unter der Eiswirkung stehenden Venen und Lymphgefässe zu derselben Zeit wie die übrigen contractilen Gewebe sich zusammenziehen und in diesem Momente auf ihre eigene, eingeschlossene Blut- resp. Lymphsäule einen Druck ausüben, welcher die Aufnahrae des extravasirten Blutes vorerst nicht gestattet. Vieiraehr wird der Eintritt des extravasirten Blutes in die abführende Gefässbahn erst dann beginnen können, wenn der Vorgang der Gefässcontraction abgeschlossen ist und die ansaugende Kraft des venösen und Lymph- stromes sich geltend macht. Da aber die Kälte Wirkung des Eises eine fortgesetzte ist, so wird auch durch die in permanentem Contractionszustande erhaltenen, verengerten Venen und Lymphgefässe stets nur eine abnorm dünne Blut- resp. Lymph- säule sich fortbewegen und demgeraäss auch nur in geringem Grade an- saugend auf das Blutextravasat wirken können. Auf diese Weise wird das Extravasat nur langsam resorbirt und kann dem entsprechend die Geschwulst, wie schon früher bemerkt, unter der Eisbehandluug auch nur langsam schwinden. Die langsame Resorption der Blutextravasate aber involvirt ihr längeres Verweilen an Ort und Stelle und gerade dieser Umstand ist es, welchem die Fibrintumoren, Bindegewebsorgani- sationen und Cystenbildungen, — wie sie ja zuweilen im Verlaufe der mit Eis behandelten Quetschungen beobachtet werden — ihre Ent- stehung verdanken.