Ueber Fistula gastrocolica carcinomatosa ... / vorgelegt von Philipp Koch.

  • Koch, Philipp (Philipp Heinrich), 1877-
Date:
1903
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Credit: Ueber Fistula gastrocolica carcinomatosa ... / vorgelegt von Philipp Koch. Source: Wellcome Collection.

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    Der zweite Fall betrifft einen 68 jährigen Strassenwart, Joh. F. Pat. kam am 12. Juni 1900 in die Klinik und gab folgendes an: die Eltern starben an unbekannter Krankheit. Ebenso zwei Brüder. Eine Schwester lebt, ist gesund. Pat. war als Kind stets gesund, hat über¬ haupt nie eine Krankheit durchgemacht bis in den letzten Jahren, Pat. war nicht beim Militär (freigelost), Potus, Nikotinabusus, Lues und Go¬ norrhoe werden geleugnet. Er ist seit 1878 mit gesunder Frau verheiratet, hat gesunde Kinder. Pat. war bis vor drei Jahren völlig gesund. In den letzten drei Jahren aber hatte er alljährlich eine Pneumonie durchzu¬ machen, die stets in den unteren Lungenpartien lokalisiert war. Pat. will sich stets davon erholt haben. Vor 30 Jahren Verstümmelung beider Hände durch Böllerschuss. W> s nun sein jetziges Leiden anbetriflt, so will Pat. bis vor fünf Wochen gesund gewesen sein; damals erkrankte er an „Influenza“ (Husten, Schnupfen, Konjunktivitis, geringes Fieber). Er verlor dabei den Appetit fast völlig und blieb bisher appetitlos. Dann habe sich die Krankheit , in den Magen gezogen.“ „Der Schleim sei stecken geblieben.“ Er klagt jetzt über Aufstossen, das sauer schmeckt, aber nicht sehr häufig ist. Er hatte nie Erbrechen, keinerlei Schmerzen, der Stuhl war sehr unregelmässig, es bestand Obstipation und zwar nach seinen Angaben in der Weise, dass meist zuerst fester, trockener, dann dünner Stuhl komme. Dem Stuhl war nie Blut, doch hier und da etwas Schleim bei¬ gemengt. Keine starke subjektive Peristaltik. Er hatte stets etwas Husten, doch fast ohne jeden Auswurf. Das spärliche Sputum sieht weiss aus, ist sehr zähe. Bei Anstrengungen Dyspnoe. Keine Oedeme, kein Herzklopfen, keine Kopfschmerzen, Urin ohne Veränderung, keine Nacht- schweisse. Starke Gewichtsabnahme (seit Herbst 1899 etwa 40 Pfund). Status praesens. Grosser kräftig gebauter Mann in schlechtem Ernährungszustand, jedoch nicht gerade kachektisch aussehend. Geringes Fettpolster. Keine besondere Anämie. Keine Cyanose, keine Drüsen¬ schwellung von Bedeutung. Unförmlich verstümmelte Hände, an der rechten Hand sind nur noch zwei stark deformierte Finger übrig. Thorax: lang, leidlich gewölbt, symmetrisch, nicht fassförmig, Atmung ruhig, beiderseits gleich. Herzgrenzen reichen vom 4. J. 0. R. zum linken Sternalrand und zur linken Mammillarlinie. Herzspitzenstoss im 5. J. C. R. Herztöne leise, rein. Lungen: obere Grenzen gleich¬ stehend, untere vorn siebente, hinten zehnte Rippe. Lungengrenzen bei der Atmung verschieblich, Perkussionsschall überall sonor, überall ist Vesikuläratmen mit verlängertem Exspirium zu hören, hier und da auch vereinzelte zähe und giemende Rhonchi. Das Abdomen von etwa nor¬ malem Füllungszustand, kein Ascites, Spannung ziemlich hart. Nirgends besteht Druckschmerz. Perkussion ergab eine Lebervergrösserung um eine Querfingerbreite, der Rand war nur undeutlich zu fühlen, schien etwas hart zu sein. Der Magen hat seine untere Grenze etwa zwei Querfingerbreit unter dem Nabel. Plätschern ist nicht zu erzeugen, ln der Pylorusgegend