Die Verhütung der Kurzsichtigkeit durch Reform der Schulen / von A. Treichler.

  • Treichler, A.
Date:
1886
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Credit: Die Verhütung der Kurzsichtigkeit durch Reform der Schulen / von A. Treichler. Source: Wellcome Collection.

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    und Scandinavior jene Krankheiten nur in sehr geringem Grade kennen, weil sie bis jetzt mehr dem einfachen System der allen Schule treu geblieben sind. Kür diejenigen Schüler, welche einen stärkeren Grad von Kurzsichtigkeit oder andere tiefe Störungen der ßesundbeil davon- getragen haben, ist die Schule kein Segen, sondern ein Unglück, da- durch den vorschnellen Erwerb einer Masse von Kenntnissen keines- wegs aufgewogen wird. Die Hülfe ist einfach und sicher, wenn wir folgende Gebrechen der neuen Schule gründlich beseitigen: 1) Der Schreibunterricht im ersten Schuljahr zwingt durch seine Schnelligkeit das Kind zu einer gekrümmten Haltung und einer Annäherung des Auges zur Schrift, wie wenn es hochgradig kurzsichtig wäre, weil das Schreiben- und Lesen-Lernen um das Dreifache verschnellert, von 1 xji bis 2 Jahren auf l/t Jahr abgekürzt wurde. Dadurch wird dem Kinde eine sehr grosse geistige Schwierigkeit bereitet, es wird ängstlich und hofft, die strengen Korderungen eher erfüllen zu können, wenn es das Auge der Schrift sehr annähert. Das Kind wird durch die Korderung des Lehrers zum Aufliegen auf den Schultisch (s. Kig. 1, 4 u. 5) gezwungen und nachher jammert der Lehrer, dass es ihm beim besten Willen unmöglich sei. diese Unart zu besiegen, welche ein eigentliches Gift für das Auge ist und die Kurzsichtigkeit, die Verkrümmung des Rückengrales be- fördert, wie gar keine andere Schädlichkeil. 2) In den meisten höhern Schulen ist durch eine zu grosse Zahl von Lehrfächern und die hohen Anforderungen der Examen die Last der Arbeit bedeutend gewachsen und täglich 1 — 17a Stunden mehr Nachtarbeit erforderlich, als in der alten Schule, was die Kurzsichtigeit um so rascher befördert, als das Auge von der Tagesarbeit bereits ermüdet ist und einzelne Schüler von den Eltern die Anlage zur Kurzsichtigkeit geerbt haben. 3) Im Elternhaus wird das Kind durch viel klug ausgedachte Spielsachen zum Zusammensetzen und Ausschneiden, Bilder- • Zeitung der Schweizcrärztc bringt häufig Nekrologe von jungen Aerzten, welche den Anstrengungen einer Lundpraxis erlagen, die sie mit erschütterter Gesundheit von den Studienjahren her angetreten hatten. Gleichwohl denkt Niemand ernst- lich an eine Abänderung. „Iis ist eine alte Geschichte, doch bleibt sie immer neu, Und wem sie just passieret, dem bricht das Herz entzwei.