Zwei Fälle von Netzhautblutungen bei Menstruationsanomalieen : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctotwürde der medicinischen Facultät zu Kiel / vorgelegt von Theodor Sluyter.

  • Sluyter, Theodor.
Date:
1893
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Credit: Zwei Fälle von Netzhautblutungen bei Menstruationsanomalieen : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctotwürde der medicinischen Facultät zu Kiel / vorgelegt von Theodor Sluyter. Source: Wellcome Collection.

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    weissliche Trübung möchte ich für eine dünne Fibrinschicht halten. Höchst interessant ist, dass bei der Rückbildung dieser Veränderung sich auch das Sehvermögen allmählich bis zur Norm oder nahezu wieder herstellt und zwar gewöhnlich im Verlauf von 3 — 6 Monaten, trotzdem von Anfang an das centrale Sehen durch ein grosses Scotom aufgehoben ist. Dieser günstige Verlauf erklärt sich dadurch, dass die Blutung nicht in der Macula selbst entsteht, wo sich auch nur sehr kleine Gefässe befinden, sondern in einiger Entfernung davon und dass sich das Blut wohl infolge von noch unbekannten, anato- mischen Verhältnissen gerade an der Macula in so eigentümlicher Weise an der Innenfläche der Netzhaut verbreitet. Eine subretinale Blutung an dieser Stelle würde nicht leicht die Stäbchenschicht so intact lassen, dass sich normales Sehvermögen wieder herstellen könnte.« Ausser Leber haben sich im allgemeinen über Netzhautblu- tungen infolge von Menstruationsanomalieen, abgesehen von den Ver- fassern der verschiedenen Lehr- und Handbücher Read J. Mc. Kay verbreitet in seinem Artikel — Am. Journ. of med Sc. CLXVIII — »Ueber die Beziehung zwischen Augenkrankheiten und Menses«; ferner Dr. H. R. Swanzy — Dubl. Journ. LXV — in seinem Vortrag in der gynäkologischen Gesellschaft zu Dublin »Ueber den Einfluss des Uterus auf Augenerkrankungen« und schliesslich noch Dr. E. Bauer- meister — Berl. klin. Wochenschrift XHI 1876 — in seiner Ab- handlung: »Ueber einige zur Gynäkologie in Beziehung stehende Augenerkrankungen«. Alle 3 Autoren bringen, was unsere Fälle an- geht, nichts besonderes. Bemerkenswert ist vielleicht die Mitteilung von Kay, der als subjectiven Befund: Kopfweh, Supraorbitalschmeiz. Schmelz im Auge etc. angiebt und objectiv oft deutliche Congestion der Papille, welche halbseitig verschieden stark war, oder Netzhaut- hyperämie neben den von anderen, schon beobachteten Blutungen angiebt. Geben wir jetzt nach kurzem Bericht der zwei Liebreich'schen Fälle und den allgemeinen Betrachtungen anderer Autoren über diesen Gegenstand die zwei hier beobachteten Fälle Mieder. Der erste Fall kam hier am 19. 7. 87 zur Beobachtung und betraf ein 26jähriges, junges Mädchen M. C. aus H. Patientin, stellte sich zuerst am 19. 7. vor mit der Klage, dass das Sehvermögen auf dem rechten Auge plötzlich erloschen sei. Sie hatte, während sie sich gerade mit einer anderen Person in der Unterhaltung befand, die Empfindung gehabt, als wenn sich von aussen her ein grüner Schleier vor das Auge zöge, der sich immer intensiver grün färbte, bis schliess-