Zwei Fälle von Netzhautblutungen bei Menstruationsanomalieen : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctotwürde der medicinischen Facultät zu Kiel / vorgelegt von Theodor Sluyter.

  • Sluyter, Theodor.
Date:
1893
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Credit: Zwei Fälle von Netzhautblutungen bei Menstruationsanomalieen : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctotwürde der medicinischen Facultät zu Kiel / vorgelegt von Theodor Sluyter. Source: Wellcome Collection.

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    (i Die letzteren Blutungen, welche in Menstruationsanomalieen ihren Grund haben, sind zwar von mehreren beobachtet, aber doch im grossen und ganzen selten. Da ausserdem in neuester Zeit keine neuen Beobachtungen meines Wissens mitgeteilt sind, so hielt ich es für angebracht, die beiden auf hiesiger Kgl. Universitätsaugenklinik durch Herrn Geheimrat Prof. Dr. Völkers in den Jahren 1887 und 1888 festgestellten Fälle der 0Öffentlichkeit zu übergeben und einen kurzen TJeberblick der Beobachtungen anderer, soweit sie mir be- kannt geworden sind und zugängig waren, voranzuschicken. Liebreich war derjenige, welcher die ersten Fälle dieser Art als solche konstatierte und eine genaue Beschreibung und diese ErMärung derselben nebst einer vorzüglichen Abbildung des Augenspiegelbefiiml'is gab. Der erste Fall betraf eine 43jährige Frau auf v. Gräfe's Klinik im Jahre 1854, die er längere Zeit Gelegenheit hatte zu beobachten und bei der sich wiederholt diese Blutungen einstellten. Die Seh- kraft war sehr beschränkt, da Patientin nur noch im Dunkelzimmer Lichtempfindungen hatte. Das Augenspiegelbild zeigte einen grossen rhombischen Fleck in der Gegend der Macula lutea und eine Reihe kleiner, runder Flecken im übrigen Teil des Augenhintergrundes von blutroter Farbe. Die Besserung der Patientin war eine gute, wenn auch eine vollständige Wiederherstellung des Sehvermögens nicht wieder eintrat. Letzteres war auch, da bei der Wiederholung der An- fälle bei einem derselben Glaskörperblutung hinzugetreten war, nicht zu erwarten. Der zweite Fall, den Liebreich im Jahre 1863 in seinem Atlas der Ophthalmoskopie veröffentlichte, betraf eine 45jährige Frau bei Ausbleiben der Menstruation, nachdem sie diese früher sehr stark gehabt hatte. Die Frau hatte plötzlich das Gefühl, als ob ihr etwas vor das Auge huschte, und bemerkte beim Schliessen des anderen einen gerade das Centrum verdeckenden Fleck. Sie empfand un- mittelbar darauf einige Stunden lang Ohrensausen, Schwindel und Uebelkeit. Eine nach 5 Tagen vorgenommene Untersuchung ergab normales, excentrisches Sehen, hochgradige Amblyopie — Jäger Nr. 20 wurde nicht mehr gelesen —, bedingt durch ein grosses, centrales Scotom, dessen Form genau dem ophthalmoskopischen Befunde entsprach. Man sah in der Gegend der Macula lutea ein rundes Blutcxtravasat in der hintersten und einzelne, streifige in der vordersten Nervenfaserschicht. Liebreich betont, dass dieser Fall dem ersten, von ihm beobachteten sehr glich. Es wurde eine ableitende Kur angewandt, unter der die Resorption gut von statten ging, so dass nach