Der Stoffwechsel des Kindes von der Geburt bis zur Beendigung des Wachstums meist nach eigenen Versuchen dargestellt.

  • Camerer, Wilhelm, 1842-1910.
Date:
1896
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Credit: Der Stoffwechsel des Kindes von der Geburt bis zur Beendigung des Wachstums meist nach eigenen Versuchen dargestellt. Source: Wellcome Collection.

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    zunehmenden Nahrungsstoffe, zunächst den Eiweissbedarf. Aus letz- terem wird dann die nötige Menge Kuhmilch berechnet. Einem Eiweissbedarf von täglich 10,6 gr entsprechen z. B. 300 ccm Kuh- milch. Die Kuhmilch wird sodann durch Wasserzusatz auf das Vo- lumen der vom Säugling in der betreffenden Lebenszeit getrunkenen Muttermilch gebracht und der Mindergehalt dieser Mischung an Eett und Zucker durch Zusatz von Zucker ersetzt. Dies Verfahren ist allerdings nicht ganz rationell, da nach Tabelle VIII und XV die Eiweisszufuhr bei Muttermilch dem Nahrungsbedarf nicht paralell geht. Der wesentliche Unterschied zwischen Biedert und Escherich besteht darin, dass Biedert individuellen Verhältnissen besser Rech- nung trägt; dass er in den ersten Monaten stärker verdünnt und etwas knapper ernährt, als Escherich. Zu den starken Verdünnungen kommt Biedert bekanntlich dadurch, dass er auf die Schwerverdau- lichkeit des Kuhmilchkasein besonderes Gewicht legt und grösseres als andere Kinderärzte. Für normale Kinder ist die Methode Esche- rich's bequemer und gewiss ohne Nachteil, für kränkliche oder in ihren Gewichtsverhältnissen von den Mittelzahlen erheblich abwei- chende Kinder wird man sich von der Berechnung nach dem je- weiligen Körpergewicht nicht dispensieren können. Durch die von Biedert vorgeschlagene starke Verdünnung wird auch der Fettgehalt in dem Kuhmilchgemische sehr klein — bei Verdünnung 1:4 ist der Prozentgehalt an Fett nur noch 0,9. Da nach Biedert das emulgierte Fett der Milch die Verdauung des Ka- seins erleichtert, so ist dieser geringe Fettgehalt unwillkommen in jeder Beziehung. Er macht die Nahrung arm an einem wichtigen Nahrungsstoff und erschwert ihre Verdaulichkeit. Daher empfiehlt Biedert Rahmzusatz zu dem Nahrungsgemisch, sei es in Form des natürlichen Rahmgemenges, oder des aus einer Rahmkonserve her- gestellten künstlichen Rahmgemenges. Für Säuglinge in den ersten Wochen sollen solche Mischungen (nach Biedert) etwa folgenden Gehalt haben: in 100 Nahrungsgemisch Eiweiss 1 Fett 1,7 Zucker 4