Beiträge zur Operativen orthopädik, oder, Erfahrungen über die subcutane Durchschneidung verkürzter Muskeln und deren Sehnen / von Dr. Louis Stromeyer.

  • Stromeyer, Georg Friedrich Louis, 1804-1876.
Date:
1838
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Credit: Beiträge zur Operativen orthopädik, oder, Erfahrungen über die subcutane Durchschneidung verkürzter Muskeln und deren Sehnen / von Dr. Louis Stromeyer. Source: Wellcome Collection.

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    hinreichendes Zeugnifs abgeben-. Durch die Rückkehr des Mus- kels zu seiner natürlichen Function nach der Operation wird das Resultat der orthopädischen Operationen ganz dem gleich, welches durch gelungene mechanische Kuren erzielt wird 5 die Heilungen des Stelzfufses bei Pferden geben hinreichendes Zeug- nifs für die wiedererlangte Kraft, da diese Thiere hinter- her zu den schwersten Arbeiten gebraucht werden können. Aufserdem sind diese Operationen an sich so unbedeutend, dafs sie fast keinen Schmerz und durchaus keine Gefahr für das allgemeine Befinden des Patienten herbeiführen, so dafs wenn im Allgemeinen chirurgische Operationen für den Kranken der schlimmste Weg zur Heilung sind, weil Schmerz und Gefahr ihn begleiten, so ist von den orthopädischen Operationen gerade das Gegentheil zu behaupten, sie führen nicht blofs auf die sicherste, sondern auch auf die angenehmste Art zum Ziele. Das Verfahren bei der operativ-mechanischen Kur der Verkrümmungen ist ungefähr folgendes. Man unterwirft bei schlimmen Fällen den afficirten Theil zuerst einer vorberei- tenden Behandlung durch Ruhe, Bäder, Einwickelungen und Apparate, die man nur auf gelinde Weise wirken läfst. Durch diese Vorbereitung werden manche secundäre Symptome besei- tigt, die Spannkraft der widerstrebenden Muskeln vermindert und die Empfindlichkeit abgestumpft, Exsudationen zertheilt und der kranke Theil gewöhnt sich an den Druck der Apparate. Man durchschneidet alsdann, wo es geschehen kann, die Sehnen der widerstrebenden Muskeln, oder wo diese nur mit grofsen Schwierigkeiten erreicht werden können, die Muskeln selbst. Diese Durchschneidung mufs wo möglich , unter der Haut gesche- hen, indem man operirt, als wäre die Haut gar nicht vorhanden. Man wählt dazu möglichst feine Instrumente von verschiedener Form, am häufigsten pafst ein mäfsig gebogenes Fistelmesser. Am sichersten verrichtet man diese Durchschneidungen, indem man den Theil so halten läfst, dafs die zu durchschneidenden Partien vorspringen und dann das Instrument hinter dem zu durchschneidenden • Theile durchführt, einen Ausstichspunkt ge- winnt und dann mehr durch Druck als durch vorsichtigen lang- samen Zug die straffen widerstrebenden Theile durchschneide! Die nachgiebige Haut folgt dabei der Klinge und die beiden kleinen Wunden bekommen nur die Breite derselben. Die Achillessehne habe ich indefs sehr oft durchschnitten, ohne einen Ausstichspunkt.zu gewinnen, worauf aber nicht viel an Kommt, da zwei kleine Wunden eben so schnell heilen, als eine S 1 romeyer, Beitrüge zur operat. Orthopadik. 2