Handbuch der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege / Mit Autorisation des Verfassers nach der 3. Aufl. und einem Anhange "Das öffentliche Sanitätswesen im Deutschen Reich und in den Einzelstaaten desselben," deutsch hrsg. von Paul Boerner.

  • Wilson, George, 1811-1897.
Date:
1877
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Credit: Handbuch der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege / Mit Autorisation des Verfassers nach der 3. Aufl. und einem Anhange "Das öffentliche Sanitätswesen im Deutschen Reich und in den Einzelstaaten desselben," deutsch hrsg. von Paul Boerner. Source: Wellcome Collection.

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    § 10. Als solche sind zu betrachten: 1) Der Todte verbreitet Leichengeruch; 2) die Wölbung der Augen hat sich verloren, die Hornhaut ist eingesunken und der mit dem Finger gemachte Eindruck verliert sich nicht wieder; 3) die Lippen sind blau oder schwärzlich, vor dem Munde oder der Nase befindet sich Schaum und es fliesst braune oder schwarze Flüssigkeit aus dem Munde; 4) der Körper ist kalt und steif, und an den Stellen, wo er aufliegt, platt gedrückt. — An verschiedenen Körperstellen, zumal am Rücken, dem Gesäss oder den hinteren Theilen der Schenkel zeigen sich blauröthliche Flecken und die Haut des Unterleibes ist blau und grün gefärbt. §11. Bei Wahrnehmung dieser Zeichen stellt der Leichenschauer den Leichenschauschein (Formu- lar II) aus und lässt solchen sofort dem bürgerlichen Standesbeamten zustellen. § 12. Finden sich bei der zweiten Leichenschau die oben erwähnten sicheren Merkmale des Todes nicht vor, so ist ungesäumt ein Arzt herbeizuholen, inzwischen Wiederbelebungsversuche zu machen und die Beerdigung jedenfalls bis zum Eintritt der Ver- wesung zu verschieben. § 13. Wünschen die Betheiligten, dass eine frü- here Beerdigung stattfinde, jedoch nicht vor 46 Stun- den, nach erfolgtem Verscheiden, so kann der Leichen- schauer, vorausgesetzt, dass er dann schon die siche- ren Zeichen des Todes wahrnimmt, die Zulässigkeit derselben allein und für sich unter ausdrücklicher Erwähnung der Gründe im Leichenschauscheine, aus- sprechen. § 14. Eine noch frühere Beerdigung darf nur