Die progressievn Ernährungsstörungen / von Julius Cohnheim.

Cohnheim, Julius, 1839-1884

Date:: 1877

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Licence: Public Domain Mark

Credit: Die progressievn Ernährungsstörungen / von Julius Cohnheim. Source: Wellcome Collection.

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Dieselben bilden sicb, wie wir aus den Untersuchungen von Remak, Ranvier, Neumann u. A.5 wissen, sowohl im centralen als auch im peripherischen Stumpf, in diesem freilich erst yiel spater, inner- balb der Scheide der degenerirten Fasern, ihrer eine oder mehrere in einer der letzteren, und wachsen dann einander entgegen in das entziindliche Granulationsgewebe der Schnittstelle binein. All das geschieht allerdings mit grosser Langsamkeit, so dass 6 — 8 Wochen und dariiber vergehen, bis die neuen Fasern die Liicke zwiscben den Schnittrandern durchsetzt baben. Inzwischen hat sich daselbst langst ein solider Bindegewebsknoten, eine Narbe, gebildet, die indess das Vorwartsdringen der neuen Nervenfasern in keiner Weise bindert. Vielmehr erfolgt in der Regel eine complete Yereinigung der neuen Fasern mit einander oder mit erhaltenen Fasern des andern Stumpfes, die Anfangs schmalen Fasern innerhalb der Narbe werden allmalig breiter, bedecken sicb mit Mark, und indem nun aucb die Leitung sicb hergestellt hat, pflegt beirn Kaninchen und aucb beim Menscben nach ca. drei Monaten die Regeneration des Nerven in der denkbar scbonsten und regelrechtesten Weise vollendet zu sein. Hier haben wir demnacb eine unzweifelhafte Nervenneubildung in einem Bezirk entziindlicher Hyperamie. Aber beweist das wirk- lich, dass diese Neubildung auf Grund und wegen dieser Hyperamie geschehen ist? dass aus den alten Nervenfasern neue hervorgewacbsen sind, weil sie an der betreffenden Stelle von einem reichlicheren Blut- strom bespiilt worden sind? Icb denke, man wird sicb zu einer solcben Annahme angesichts der Thatsache, dass von einem Wechselverkebr des Nerven mit dem ihn umspulenden Blute innerhalb des Nerveu- stammes, oder, wie Kiihne6 es bezeichnet, von der Flanke her ab- solut Nichts bekarint ist, nicht leicht entschliessen. In alien Fallen, in denen ein nachweislicher Einfluss Seitens des Blutes auf die Ner- ven ausgeubt wird, geschieht es entweder am centralen oder am peri- pheren Ende desselben, in den Centralorganen oder in den peripheren Endapparaten; wenn es daher im Nerven einen pbysiologiscben, mit seiner Tbatigkeit zusammenhangenden Stoffverbrauch und dessbalb eine regelmassige Wiederanbildung giebt, so werden wir fuglich den Ort der Aufnahme aus dem BJute aucb nirgend anderswo suchen, als an den genannten Stellen. Nun, gerade die Erfahrungen bei der Regeneration scheinen mir, von allem Andern abgesehen, unwider- leglicb zu beweisen, dass auch im Nerven regenerative Vorgange, wennschon in sehr massigem Umfange, statt haben. Moglicb, ia