Die progressievn Ernährungsstörungen / von Julius Cohnheim.

Cohnheim, Julius, 1839-1884

Date:: 1877

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Credit: Die progressievn Ernährungsstörungen / von Julius Cohnheim. Source: Wellcome Collection.

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Zellenproduction, um nach einiger Zeit den Defect vollstandig zu fiillen. Nur dessen bedarf es augenscheinlich, dass die Abstossung | yon Epithelien an der betreffenden Stelle eine Weile, namlich so lange | sistirt, bis die Liicke wieder ganzlich geschlossen ist. Das aber ist nicht bios inbglicit, sondern sobald Sie erwagen, dass nur die ver- hornten Epithelien abgestossen werden, diese Verhornung aber nach ! dem Typus uiiserer Organisation nur in den obersten Epithellagen yor I sich gelit, so wird Ilmen sofort einleuchten, dass die Abstossung in diesem Falle nothwendig eine Weile sistiren muss. Wie lange das sein wird, das hangt lediglich von der Energie der physiologischen | Zellenneubildung der betreffenden Localitat, resp. des betreffenden In- dividuum ab, und wenn wir eine ziemlich tiefe Epithelliicke an der ! vorderen Eiache der Hornhaut in 24 Stunden sich ausfullen sehen, so beweist das in erster Linie nur, dass an dem yorderen Corneal- epithel jederzeit ein reger Zellenverbrauch und Regeneration statt hat. Nicht wesentlich anders gestaltet sich die Sache bei einem die gauze Dicke der Epithelschicht durchsetzenden Defect, dessen Aus- fullung von den Epithelien der Rander her bewerkstelligt wird. Jeden- | falls reicht eine geringfligige Steigerung der Zellenproduction Seitens der- letzteren dazu vollstandig aus, zu der sie selbstverstandlich von Haus aus befahigt sind, wahrend die minimale Quantitat erforderlichen Ma- | terials schon durch die Hyperamie der benachbarten Gefiisse zu Ge- bote steht, welche, wenn auch nur in sehr massigen Grenzen, doch nicht wohl auszubleiben pflegt. Werden auf diese Weise mehr Epi- thelzellen producirt, als zum Ersatz der fortdauernd abgestossenen im unversehrten Epithel nothig ist, so etabliren die neugebildeten sich dort, wo sie den geringsten Widerstand fmden, d. h. im Bezirk des Defectes; und indem nun aus den soeben angefiihrten Griinden die jji Abstossung daselbst voriibergehend sistirt, braucht es auch in diesem Falle nur einer relativ kurzen Zeit, bis die Liicke vollstandig ausge- fiillt ist. An der Hornhaut z. B. reichen 36 — 48 Stunden aus, um einen kreisformigen totalen Epitheldefect von mehr als 3 Mm. Durch- ||j messer zu regeneriren4. Sie sehen, wie gutes Recht, ich hatte, die Wichtigkeit des Nicht- | verbrauchs fur die Wiederherstellung eines Epithelverlustes in ahnlicher Weise zu betonen, wie ich es friiher fur die Regeneration des Blutes nach grossen Blutverlusten gethan hatte (p. 354). Es ist gleichsam, als ob der gesammte Verbrauch, der sonst Tage oder Wochen erfordern wiirde, jetzt auf einmal im Voraus geschehen sei, wahrend nun die I