Die chronische Metritis / von F.W. von Scanzoni.

  • Scanzoni, F. W. von (Friedrich Wilhelm), 1821-1891.
Date:
1863
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Credit: Die chronische Metritis / von F.W. von Scanzoni. Source: Wellcome Collection.

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    wir mittelst der länger fortgesetzten Anwendung der Jodtinctur als Rubefaciens, mittelst der öfter zu wiederholenden Application von Blasenpflastern mit und ohne endermatische Anwendung des Mor- phium, mittelst in kurzen Zwischenräumen zu wiederholenden flüch- tigen Cauterisationen mit dem Glüheisen, und endlich auch mittelst der bereits erwähnten subcutanen Injectionen von Morphium oder Atropin, wobei wir jedoch bemerken müssen, dass gerade diese Art von Schmerzen den der Therapie am harnäckigsten trotzenden bei- zuzählen ist. Der als Coccygodynie bezeichnete Schmerz erfordert in mehr recenten Fällen die öfter wiederholte Application einiger Blut- egel an die Steissbeingegend, feucht-warme Ueberschläge, laue Sitz- bäder; dabei möglichste Ruhe des kranken Theils durch Entfernt- haltung jeder heftigen Bewegung des Körpers, Verhütung beträcht- licherer Anhäufungen fester Faecalmassen im Mastdarm. Dauert das Leiden schon längere Zeit, hat es den rein neuralgischen Cha- rakter angenommen, so empfehlen wir vor Allem die erwähnten subcutanen Injectionen einer Morphiumlösung, ferner Suppositorien mit Extractum belladonnae und Opium, Sitzbäder mit einer halben Unze Opiumtinctur, Eisüberschläge, die Magnet-Elctricität und im äussersten Falle die von Simpson, Bryant u. A. mit Nutzen ausgeführte subcutane Durchschneidung der sich an den untersten Theil des Kreuzbeins und an das Steissbein ansetzenden Muskel, Bänder und Fascien. Das Gefühl von Druck, Zerrung und Schwere in der unteren Lenden- und Kreuzgegend, ein ebenfalls sehr hartnäckiges Symptom der chronischen Gebärmutterkrankheiten mässigt sich ge- wöhnlich auf die öftere Application trockener Schröpfköpfe an die leidende Stelle und auf die Anwendung kleiner Blasenpflaster. Das auch zu diesem Zwecke empfohlene Glüheisen haben wir bis jetzt nie versucht. Leidet die Kranke gleichzeitig an Ausdehnungen der Haemorrhoidal-Venen, an grösseren oder kleineren Hae- morrhoidalknoten, so sind kalte Wasserklystiere, Blutegel an den