Ein Fall von Cylinderepithelcarcinom des Oesophagus ,,, / vorgelegt von Wilhelm Meyer.

  • Meyer, Wilhelm (Wilhelm Heinrich), 1879-
Date:
1903
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Credit: Ein Fall von Cylinderepithelcarcinom des Oesophagus ,,, / vorgelegt von Wilhelm Meyer. Source: Wellcome Collection.

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    in letzter Zeit nur auf Milch und Suppen beschränkt, wovon sehr wenig in den Magen überging. Status praesens: Stark abgemagerter grosser Mann; 31 cm hinter den Zähnen gelangt man an ein Hindernis, über das eine ge¬ wöhnliche Sonde leicht hinausgeht. Eine Olivensonde kann nach Überwindung dieses Hindernisses durch Druck 40 cm eingeführt wer¬ den, nach dieser Prozedur erfolgt sofort eine Blutung von ca. io ccm Blut, Epithelfetzen sind nicht beigemischt. Eine Oesophagoscopie ist wegen der Blutung unmöglich. Besonders klagt Patient über Durst¬ gefühl. In den letzten Tagen vor der Operation litt er sehr unter Hunger. Am 28. Januar I901 wurde die Gastrostomie gemacht. 20. X. 01 : Patient fühlt sich wohl, Oesophagus ganz undurchgängig, er arbeitet wie früher, eine grössere Blutung kam zuletzt vor ij4 Jahr, jetzt nur noch Spuren. Seit io Wochen bemerkt er kleinen wachsen¬ den Tumor hinter dem linken Ohr auf der Kopfschwarte, der neu¬ ralgische Beschwerden macht. Unter zunehmender Cachexie und Bildung von ca. io Metastasen auf dem Kopf und in beiden Ingui¬ nalgegenden ist Patient am 30. IX. 02 gestorben. Sektionsprotokoll: Im Gehirn und an der Schädelbasis finden sich keine Metastasen, dicht über der Cardia beginnt ein kolossales geschwürig zerfallenes Carcinom, das fast bis zur Bifurcation der Trachea hinaufreicht. Am aufgeschnittenen Präparat stellt es eine handgrosse Fläche dar, die Wände des Oesophagus sind 3—4 cm dick. Das Carcinom ist per contiguitatem auf das Zwerchfell und das Mediastinum anterius fortgewuchert. Hier finden sich grosse Platten mit zahlreichen metastatischen Knötchen, ferner zahllose Metastasen in beiden Lungen und rechter Pleura costalis, links nur wenige. Die Leber ist frei von Metastasen, dagegen starke Binde¬ gewebswucherung, im Abdomen nirgends Metastasen. Das dem pathologischen Institut zu Tübingen übersandte Prä¬ parat bietet folgendes makroskopisches Bild. Man sieht die vom Tumor eingenommene untere Hälfte des Oesophagus losgelöst aus den Verwachsungen mit dem Mediastinum und dem sonstigen von krebsigen Wucherungen durchsetzten umgebenden Gewebe. Eben¬ falls ist der Magen, an dem man noch die künstlich angelegte Fistel erkennt, mit ihm im Zusammenhang geblieben. Die Oesophagus- geschwulst ist von ungefähr faustgrosser, spindelförmiger Gestalt und