Sol sine veste. Oder dreyssig Experimenta dem Golde seinen Purpur auszuziehen, welches Theils die Destructionem auri vorstellet, mit angehängtem Unterricht, den schon längst verlangten Rubin-Fluss oder rothe Glass in höchster Perfection zu bereiten. Ans Licht gegeben aus eigener Erfahrung von J[ohann] C[hristian] O[rschall.

  • Orschall, Johann Christian, active 1682-1687.
Date:
1739
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Credit: Sol sine veste. Oder dreyssig Experimenta dem Golde seinen Purpur auszuziehen, welches Theils die Destructionem auri vorstellet, mit angehängtem Unterricht, den schon längst verlangten Rubin-Fluss oder rothe Glass in höchster Perfection zu bereiten. Ans Licht gegeben aus eigener Erfahrung von J[ohann] C[hristian] O[rschall. Source: Wellcome Collection.

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    der mir nichts weniger eingebildek als daß die ſchlagende rafft noch follte darinnen derbe ſeyn, die Erfahrung aber hat mir ſolches ſchon gezeiget, denn nachdem M. Feuchtie erh vollends darvon, hörte ich in meinem dimmer einen ſolchen Knall, daß einer hark vermuthen ſollen / es woͤre die groͤſſeſte Carthaune loßgegangen, da es doch eine ziem⸗ lich geringe ee war, woraus denn zu ſchlieſſen, daß das Sal Tartari fich dermaſſen einleget, daß es ſchier unmöglich darvon zu laugen, fo muſte ich auch erfahren, daß dieſer ſpiritus falis ſolche in ſich gezogen, allein, ich will es einem ieden frey ftellen, darvon zu judiciren nach feinem Belieben. | | Mach dem Verflieſſen diefes alles, fo trachtete ich alleweil darnach, das Gold in eine ſchöne Roͤthe zu ee itiren, allein, es wollte nicht allerdings mir nach Wunſch ange⸗ hen, unverſehens kame! einsmahls über eine gewiſſe Arbeit, worzu ich denn das Gold, ſo ich zuvor foluiren muſte, vonnoͤthen hatte, ich foluirte ſolches in einem aqua regis und kleinen Scheid⸗Koͤlblein nachdem ich nun daffelbe auszuwaſchen willens, und eine ziemliche Quantität füffes Waſſers darein gegoſſen, ſchwenckete ich es wohl um, und hatte daſſelde mahl zum ausleeren kein anders Geſchirr, als ein zinnernes Handbeck, ſo ſonſten allemahl das Waſſer durch ein ander Geſchirr lauffen lieſſe, zu dieſem mahl aber wunderbarer Weiſe verſtopft war, daß nichts heraus konnte, bliebe alſo dieſes darinne, ich gieng daruͤber zu Tiſch, und nach vollendeter Mahlzeit, da ich mich waſchen wollte in mei⸗ nem Zimmer, ſehe ich und werde gewahr, daß das Beck gantz ſchoͤn roth war, ich konnte mich darein nicht ſchicken, was es ware, bis ich es endlich erfahren, und drunten mit mehrerm gedencken, dieſes aber vor ae e Das 8. Experimentum 1 9 Ai gehalten haben will. Endlich brachte mich Herr D. Caſſius auf einen andern Weg, wie ich drunten mit mehrerm will gedencken, ich aber, weilen ich dazumahl noch immer fortſudelte, und mir jetzo nicht anders zu helffen wuſte, geriethe auf dieſe Gedancken, wei⸗ len der ſpiritus ſalis das Gold etwas, wenn es zuvor zum auro fulminante gemacht auffoͤſet, etwan iſt der Spiritus lalis zu hefftig, u ehe als ä & 2 Das 6. Experimensäm in folgendes: Ich nahm Sal, (gemein Speife-Salß,) daſſelbe döͤrrete ich ſehr wohl, und rieb es auf das allerſubtileſte, lieſſe durchgoſſen fein Gold in die duͤnneſten Lamellen ſchlagen, machte mit dieſem und meinem gedrockneten Saltz ſtratum füper ſtratum in einem Feuer⸗haltenden Tiegel, cementirete es acht Stunden, auf das fleißigſte, (6 mir moͤglich, meinete, es follten meine Gold⸗Lamellen ſich gantz kleine zerfreſſen haben, und ihre ſchoͤne Goldgelbe dem Saltz mittheilen; ob ich nun aber, nachdem es erkaltet, und ich den Tiegel geöffnet, meinen Zweck nicht erlangete, kame mir doch etwas beſſers und ſchoͤ⸗ ners vor, denn ſchau! das Speiſe⸗Saltz war fo ſchoͤn Purpur gefaͤrbet, daß es mich von Hertzen freuete, ich vermeinete darbey alles erhalten zu haben, und wuͤede nichts mehrers brauchen, als nur einen Spiritum Vini darauf zu gieſſen, fo wuͤrde ſich doch die hohe Rothe extrahiren, aber gefehlet, mein Spiritus Vini blieb ſchoͤn weiß darauf ſtehen, ungeachtet er eine ziemliche Zeitlang darauf ſtunde, mein Saltz verlohr auch dar⸗ bey ſeinen Purpur⸗Glantz nicht, ſondern blieb nur ſchoͤner und anmuthiger, bekam auch = | | dadurch