Die Herkunft der Eingeweidewürmer des Menschen : Vortrag gehalten in der fünften Sitzung des Internationalen Congresses für Medizinische Wissenschaften in Genf, September 1877 / von Carl Vogt.

  • Vogt, Karl, 1817-1895.
Date:
1878
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Herkunft der Eingeweidewürmer des Menschen : Vortrag gehalten in der fünften Sitzung des Internationalen Congresses für Medizinische Wissenschaften in Genf, September 1877 / von Carl Vogt. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

    6/62 (page 6)
    gänzlich bei Seite. Aber auch so muss ich mich auf einige all- gemeine Sätze, auf wenige kurze Andeutungen beschränken. Die Masse der beobachteten Thatsachen ist so bedeutend, die Zahl der ♦ Versuche so gross, dass es mir unmöglich sein würde, tiefer in die Einzelheiten einzugehen. Ich kann nur kurz zusammenfassen und muss mir Ihre wohlwollende Nachsicht erbitten, wenn das Ihnen zu gebende Resume einige Lücken zeigen sollte, oder die Beob- achter, welche die Thatsachen sammelten, mit Stillschweigen über- gangen werden. Die Namen von van Beneden, Bilharz, Cobbold, Davaine, Küchenmeister, Leuckart, von Siebold, Yix und Anderen würden ohne Aufhören genannt werden müssen und oft würde es sogar schwer fallen, Jedem das Seinige bei zu gleicher Zeit gemach- ten Beobachtungen zuzutheilen. Historische Rückblicke sind heute auch nicht meine Sache; die Theorieen, welche früher über die Herkunft der Eingeweidewürmer gemacht wurden, übergehe ich mit Stillschweigen und werde kein Wort weiter über jene Ansichten verlieren, welche die Schmarotzer einer elternlosen oder heterogenen Erzeugung zuschrieben, einer Wurm-Diathese, die gewissen Individuen zukomme, einer krank- haften Yerirrung der Lebenskraft und des Bildungstriebes, oder ähnlichen llirngespinnsten, hinter welchen sich nur die Unwissen- heit verbarg. Indem die heutige Wissenschaft sich einzig und allein auf die Beobachtung und ganz besonders auf den Yersuch stützt, kann sie den Schmarotzer nur wie einen Feind betrachten, der sich in einen andern Organismus mit List oder Gewalt eindrängt, um auf Kosten seines Wirthes zu leben. Wird diese Definition einmal angenommen (man kann ihr gar nicht widersprechen), so steht auch der Schluss fest, dass die Einführung des Schmarotzers nur von äusseren Umständen und nicht von den inneren Gesundheitszustän- den des befallenen Individuums abhängt. Wir kennen heute nach mehr oder minder genauen Angaben 38 Arten von menschlichen Eingeweidewürmern. Ein grosser Reich-