Das Gewebe der organischen Muskeln / von Julius Arnold.

  • Arnold, Julius, 1835-1915.
Date:
1869
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Credit: Das Gewebe der organischen Muskeln / von Julius Arnold. Source: Wellcome Collection.

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    bung und Fettmetamorphose, wie sie unter pathologischen Verhaltnissen sehr hautig in glatten Muskelfasern auftreten, verwechselt werden. Ausserdem wäre hier noch der Körnerreihen über den Kernpolen zu ge- denken, die, soviel mir bekannt, zuerst von Klebs, später von Frankeniiäuser und Wagener erwähnt werden und die an ganz frischen mit Serum befeuch- teten Präparaten nachweisbar sind. Die Frage, ob es sich hier um dreieckige mit Körnchen angefüllte Räume oder um loser aggregirte Theile der Mark- substanz oder um Anhänge des Kernes handelt, wird sich schwer entscheiden lassen. Die letztere Annahme kann meiner Ansicht nach ausgeschlossen wer- den , weil an isolirlen Kernen solche Anhänge nie angetroffen werden. Da- gegen macht der Wechsel des Aggregatzustandes der contractilen Substanz bei verschiedenen Fasern und an verschiedenen Theilen derselben Faser (Rinde und Mark) die Deutung wahrscheinlich, dass es sich hier um einen locker gefügten central gelegenen Theil der Fasersubstanz handle, der aller- dings zuweilen in völlig flüssige Form überzugehen scheint, so dass es zu der Bildung von axialen mitFlüssigkeiten gefüllten Räumen in den Fasern kommt. Ueber den Befund von quergestreiften Faserzellen und deren Bedeutung habe ich schon berichtet und es ist hier nur noch zu erwähnen, dass CO. Weber in Myomen des Uterus quergestreifte Faserzellen gesehen hat. Ueber Form-und Texturverhältnisse des-Kernes sind die Mittheilungen spärlich. Dass die Form eine wechselnde ist, wird von verschiedenen For- schern namentlich Kölliker und Snellen berichtet. Eine besondere Aufmerk- samkeit hat Frankenhäuser der Structur des Kernes zugewendet. Nachdem vor ihm nur Hessling von der Existenz eines Kernkörperchens in dem Kern berichtet hatte, bezeichnet Frankenhäuser dasselbe als wesentlichen und fast nie fehlenden Bestandtheil. Auch Piso-Borme hat Kernkörperchen wahrge- nommen. Meinen Untersuchungen zufolge finden sich immer ein oder mehrere glänzende Körner in dem Kern. Dass man dieselben bis jetzt nicht als we- sentliche und beständige Theile der glatten Muskelfasern erkannt hat, erklärt sich aus der Fragilität derselben und deren Empfindlichkeit gegen Reagen- tien. Die geeignetsten Beobachtungsobjecte sind mit Serum befeuchtete oder Goldchlorid behandelte Muskellagen in der Harnblase des Frosches. Die Er- örterung der Frage, ob diese Körner als Kernkörperchen zu betrachten sind oder nicht, soll weiter unten erfolgen. Gefässe des organischen Muskelgewebes. In den Bindegewebslagen, welche die Muskelmembranen und Muskelbün- del umkleiden, verlaufen grössere, kleinere und kleinste arterielle Gefässe, die zu einem Netz von Capillaren sich auflösen, aus dem die Venen mit fei- nen Wurzeln entspringen. Die venösen Stämmchen liegen gleichfalls in dem umhüllenden Bindegewebe. Dagegen durchziehen die Capillaren die Muskel- lagen selbst. Die Maschen des Capillarnetzes sind bald mehr länglich, bald